Zweiter Teil der Interviewserie zum Thema "Augenlidstraffung" mit dem renommierten Schönheitschirurgen Dr. med. Harald Kuschnir aus Berlin.
Schlupflider haben manchmal nicht nur einen ästhetischen Nachteil, indem sie uns müde und abgespannt wirken lassen. Sie können auch funktionale Probleme mit sich bringen, indem sie das Sichtfeld einschränken. Derartige Beeinträchtigungen können durch eine fachgerecht durchgeführte Oberlidstraffung behoben werden.
Dr. med. Harald Kuschnir ist Spezialist auf dem Gebiet der plastisch-ästhetischen Operationen und blickt bereits auf mehr als 30 Jahre Berufserfahrung zurück. Im zweiten Teil der info Medizin Interviewreihe zum Thema “Augenlidstraffung” beantwortet uns der in der Berliner Klinik Esthetic am Kurfürstendamm praktizierende Experte interessante Fragen rund um die Oberlidstraffung.
Entscheidend bei der Entstehung von Schlupflidern sind genetische Faktoren. Ich höre immer wieder von meinen Patienten, dass ihre Verwandten gleiche Probleme mit den Oberlidern haben. Demnach kommt die genetische Disposition zur Bildung von Schlupflidern sehr häufig vor. Hier können auch schon jüngere Patienten betroffen sein. Mit steigendem Alter und zunehmendem Alterungsprozess verstärkt sich dieser Effekt, gerade bei männlichen Patienten. In vielen Fällen kommt noch eine Erschlaffung im Stirnbereich oder ein Absacken der Augenbrauen hinzu, was wiederum den müden Gesichtsausdruck verstärkt. All diese Faktoren müssen im Beratungsgespräch mit dem Patienten berücksichtigt werden.
Ich führe die Oberlidstraffung in der Regel ambulant und in örtlicher Betäubung durch. Diese Vorgehensweise hat sich im Laufe meiner über 30-jährigen Tätigkeit bewährt. Der Eingriff dauert maximal eine Stunde und ist in örtlicher Betäubung nahezu schmerzfrei. Auch der Verlauf nach der Operation ist nicht mit Schmerzen verbunden. Bei der Korrektur der Schlupflider werden überschüssige Hautanteile, muskuläre wie auch fettbedingte Strukturen im Oberlidbereich reduziert. Die Schnitte werden in der Umschlagsfalte des Lids gesetzt und intradermal vernäht. Das hat den Vorteil, dass anschließend nahezu keine Narben sichtbar sind.
Ja genau. Hierbei ist es aber äußerst wichtig, darauf zu achten, dass der Lidschluss weiterhin gewährleistet bleibt. Das bedeutet, es darf nicht zu viel Haut entfernt werden. Leider habe ich bereits einige Patienten behandeln müssen, bei denen der Operateur zu viel Haut entnommen hat, was zu erheblichen Problemen an den Augen führen kann. Solche Befunde sind schwer zu korrigieren.
Abb.: Oberlidstraffung - Schematische Darstellung der Schnittlinien und Naht bei einer Oberlidstraffung
Bei einer gut durchgeführten Oberlidstraffung bleibt die natürliche Augenform erhalten. Dies zählt zu einem meiner wichtigsten Grundsätze: Die Natürlichkeit und Individualität meiner Patienten soll stets erhalten bleiben. Das ist wirklich sehr wichtig.
Grundsätzlich ist dies nicht erforderlich. Aber es gibt Situationen und Patienten, bei denen ein Augenbrauenlift oder Stirnlift das Gesamtergebnis deutlich verbessern kann. Doch mit der Lidchirurgie allein erreicht man schon häufig ein sehr gutes Ergebnis und ein optimiertes Gesamtbild.
Bei einem eher kleineren Eingriff wie der Augenlidstraffung sind nicht viele Vorbereitungsmaßnahmen für den Patienten nötig. Er sollte darauf achten, 10 bis 14 Tage vor der Operation keine blutverdünnenden Medikamente einzunehmen. Am Tag der OP sollte der Patient in einer sehr guten gesundheitlichen Verfassung sein, also bspw. keine Erkältung aufweisen.
Eine möglichst subtile Schnittführung ist besonders wichtig, um anschließend kaum sichtbaren Narben im Ober- oder Unterlidbereich zu haben. Man muss darauf achten, dass das so genannte „periorbitale” Gewebe - das Gewebe um das Auge - nicht zu stark durch die chirurgischen Maßnahmen traumatisiert wird. Das ist die Grundvoraussetzung für ein wirklich schönes Ergebnis.
Im Prinzip empfehle ich meinen Patienten lediglich ihre Augen während der ersten zwei, drei Tage nach der Operation zu kühlen. Den Rest überlasse ich dem natürlichen Heilungsprozess - das hat sich absolut bewährt.
Auch das überlasse ich ganz den natürlichen Heilungsprozessen. Ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Narben im Oberlidbereich liegen direkt in der Umschlagsfalte des Oberlides und sind damit nicht oder nahezu nicht sichtbar. Im Unterlidbereich sieht man einige Wochen nach der OP etwa 1 bis 1,5 Millimeter unterhalb des Wimpernrandes eine kleine rötliche Narbe. Aber auch diese verblasst in den nächsten Wochen. In der Regel ist nach zwei bis drei Wochen nichts mehr zu sehen.
Es ist auch möglich, dass man über der Rückseite des Unterlides durch die Bindehaut geht und so die Fettpolster entfernt. Dadurch entstehen dann überhaupt keine äußerlichen Narben. Diese transkonjuktivale Option der Unterlidchirurgie ist allerdings nur in den seltensten Fällen sinnvoll.
Fünfter Teil der Interviewserie zum Thema "Augenlidstraffung" mit dem...
Teil 4: Die Zeit nach der Lidstraffung - Was ist zu beachten?
Vierter Teil der Interviewserie zum Thema "Augenlidstraffung" mit dem...
Teil 3: Unterlidstraffung bei Tränensäcken
Dritter Teil der Interviewserie zum Thema "Augenlidstraffung" mit dem...
Teil 2: Oberlidstraffung bei Schlupflidern
Zweiter Teil der Interviewserie zum Thema "Augenlidstraffung" mit dem...
Teil 1: Was hilft gegen müde aussehende Augen?
Erster Teil der Interviewserie zum Thema "Augenlidstraffung" mit dem...
Fünfter Teil der Interviewserie zum Thema "Augenlidstraffung" mit dem...
Teil 4: Die Zeit nach der Lidstraffung - Was ist zu beachten?
Vierter Teil der Interviewserie zum Thema "Augenlidstraffung" mit dem...
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