Interviewserie
20Jul

Teil 2: Perfekte Zahnimplantate - Hohe Qualität und lange Haltbarkeit

Zweiter Teil der Interviewserie mit dem Münchner Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen Dr. med. Sven Dannemann zum Thema "Zahnimplantate".

Infos zum Experten

Dr. med. Sven Dannemann

MKG-Chirurg in München

+49 89 217 667 10


Haltbarkeit der Zahnimplantate

Im Laufe unseres Lebens sind unsere Zähne starken Belastungen ausgesetzt, so dass sie oft in funktioneller und optischer Sicht nicht mehr unseren Ansprüchen gerecht werden. Zahnimplantate sind in solchen Fällen die beste Möglichkeit, um uns ein schönes gesundes Lächeln zurückzugeben.

Im zweiten Teil unserer info Medizin Interviewserie verrät uns Dr. med. Sven Dannemann, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg aus München, was qualitativ hochwertige Implantate ausmacht und worauf zu achten ist, damit diese ein Leben lang halten.

Sind Zahnimplantate in funktioneller und optischer Hinsicht mit einem natürlichen Zahn vergleichbar?

Ich bin der Meinung, dass gut gemachte Zahnimplantate auf jeden Fall mit natürlichen Zähnen vergleichbar sind. Natürlich gibt es Situationen, in denen Funktion vor Aussehen steht. In solchen Fällen muss das genau mit dem Patienten besprochen werden.

Wie wird die Stabilität von Zahnimplantaten gewährleistet?

Es ist besonders wichtig, dass die Implantate, je nach Anforderung, ausreichend dimensioniert sind.

Im Seitenzahnbereich wirkt ein starker Kaudruck, so dass diese Implantate größer dimensioniert sein müssen als im vorderen Bereich. Die Durchmesser variieren zwischen 3 und 6 Millimetern.

Implantate, die dünner sind, werden mit größter Wahrscheinlichkeit nicht halten. Leider gibt es dennoch Hersteller, die solche Implantate auf den Markt bringen. Bei diesen besonders dünnen Implantaten besteht das Problem, dass sie aus einem einzigen Teil bestehen. Das bedeutet, dass im Fall einer Beschädigung das gesamte Implantat entfernt und neu eingesetzt werden muss. Deshalb raten wir dringend von solchen Implantaten ab.

In Bezug auf Implantate hört man oft Begriffe wie "Knochenaufbau" und "Sinuslift". Was genau kann man sich darunter vorstellen? 

Ein Knochenaufbau wird dann durchgeführt, wenn zu wenig Kieferknochen vorhanden ist um ein Implantat ausreichend zu verankern. Dazu wird Knochen entnommen und an die aufzubauende Stelle eingesetzt, so dass diese verwachsen und eine ausreichende Dimension erreichen. Wir versuchen möglichst immer Knochen aus dem selben Kieferteil zu nehmen, da sich damit die besten Ergebnisse erzielen lassen.  

Beim Sinuslift handelt es sich um eine spezielle Methode des Knochenaufbaus. Bei einem Sinuslift wird, wie der Name schon sagt, die Kieferhöhle angehoben. Dadurch kann mehr Platz für die Zahnwurzel geschaffen werden, wodurch das Implantat optimal an Halt gewinnt. Zeitgleich mit der Eingabe des körpereigenen Knochens wird dann auch das Implantat gesetzt. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das die beste Methode ist, da der Kiefer nach einem Sinuslift sehr schnell wieder belastet werden kann. Je schneller der Kiefer belastet wird, desto weniger Knochen wird abgebaut und desto langlebiger ist dann auch das Implantat. Viele setzen nach einem Sinuslift erst Monate später das eigentliche Implantat, was in meinen Augen lange nicht mehr zeitgemäß ist und der eingefügte Knochen nicht so gut anwächst.

Aufbau Zahnimplantat

Woran erkenne ich, welcher Arzt am besten geeignet ist, um Zahnimplantate zu setzen?

Das Problem ist, dass es mittlerweile ein unfassbar großes Angebot an verschiedensten Ausbildungen im Bereich der Implantologie gibt und viele Patienten nicht wissen, welche Ausbildung dahinter steckt.

Jeder Zahnarzt darf sich grundsätzlich als Implantologe bezeichnen, auch wenn er möglicherweise noch nie ein einziges Implantat gesetzt hat. Natürlich gibt es auch Kollegen, die das sehr gut können, aber leider kommt es auch sehr häufig vor, dass Implantate falsch gesetzt werden. Ich würde Patienten, die ein Zahnimplantat brauchen, immer empfehlen zu einem Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen zu gehen. Die Facharztausbildung zum MKG-Chirurgen beinhaltet jahrelange Ausbildung im OP, sodass der behandelnde Operateur über ausreichend Erfahrung im Umgang mit den einzelnen OP-Techniken verfügt. 

Mit welchen Kosten muss man als Patient bei Zahnimplantaten rechnen? Besteht die Möglichkeit, dass die Krankenkasse die Kosten übernimmt?

Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt einen Teil der Kosten. Private Krankenkassen übernehmen die Kosten teilweise vollständig, das kommt aber ganz auf die jeweilige Versicherung an. 

Gibt es Patienten die für Zahnimplantate nicht geeignet sind? 

Grundsätzlich kann man bei jedem Menschen Implantate einsetzen. Es  gibt aber Risikofaktoren, die die Einheilung und Haltbarkeit verschlechtern können. Beispielsweise kann die Einnahme von Immunsupressiva oder ein schlecht eingestellter Diabetes solche Risikofaktoren bedeuten. Aber auch sehr starker Zigarettenkonsum kann die Durchblutung verschlechtern und damit die Einheilung sowie die Haltbarkeit stark beeinträchtigen.

Aber all diese Faktoren müssen nicht unbedingt bedeuten, dass der Patient absolut ungeeignet ist. In solchen Fällen besprechen wir das ganz genau mit unseren Patienten und passen den Behandlungsablauf genau an den individuellen Befund an.

Welchen Vorteil bietet ein Zahnimplantat gegenüber sogenannten Brücken?

Bei einer Brücke muss der Zahn vorne und hinten stark beschliffen werden. Dabei geht der größte Teil des Zahns verloren. In der Mitte steht nur noch ein Stift, auf dem die Brücke befestigt wird. Das bedeutet, bei einer Brücke werden zwei Zähne zerstört, so dass um als Brückenpfeiler zu funktionieren. Dazu kommt, dass eine Brücke ungefähr 10 bis 15 Jahre hält und danach weitere Zähne beschliffen werden müssen. Im Zeitalter der Zahnimplantate ist diese Methode des Zahnersatzes ganz eindeutig überholt. In einzelnen Fällen ist eine Brücke zwar empfehlenswert, das muss dann mit dem Patienten besprochen werden. Ansonsten sind Zahnimplantate immer die beste Lösung. 

Wie lange sind Zahnimplantate in der Regel haltbar?

Ein Zahnimplantat aus hochwertigen Materialien hält im Durchschnitt 15 bis 20 Jahre.

Muss das Implantat nach dieser Zeit zwingend ausgetauscht werden? 

Wenn das Zahnimplantat nicht mehr hält, dann bedeutet das nicht, dass es plötzlich an Stabilität verliert, sondern es entstehen Entzündungen um das Implantat, die zum Knochenabbau führen können. In solchen Fällen ist ein Implantatwechsel erforderlich. Unser Ziel in unserer Münchner Praxisklinik ist es, dass ein Zahnimplantat zeitlebens hält.

Entscheidend dafür ist allerdings, dass der Patient die Pflegehinweise erfüllt und auf bestimmte Dinge achtet. Sofern das Implantat richtig gesetzt ist und auch der Patient für die erforderliche Mundhygiene sorgt, kann das Implantat durchaus ein Leben lang halten.

Hängt die Haltbarkeit mit der Qualität des Herstellers zusammen?

Es gibt tausende Hersteller, deren Qualität sich sehr stark unterscheidet. Auch bei Implantaten ist es so, je besser die Qualität, desto besser die Haltbarkeit. Bei den Herstellern, die wir anbieten, unterscheidet sich die Haltbarkeit allerdings nicht, diese sind alle aus hochwertigsten Materialien, sodass sie durchaus ein Leben lang halten können.

 

 

Weitere Teile dieser Serie:

Teil 4: Zahnimplantate - Gibt es Risiken?

Vierter Teil der Interviewserie mit dem Münchner...

Teil 3: Zahnimplantate - Ablauf der Implantation

Dritter Teil der Interviewserie mit dem Münchner...

Teil 2: Perfekte Zahnimplantate - Hohe Qualität und lange Haltbarkeit

Zweiter Teil der Interviewserie mit dem Münchner...

Teil 1: Mit Zahnimplantaten zu einem strahlenden Lächeln

Erster Teil der Interviewserie mit dem Münchner...

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