Brustrekonstruktion Brustaufbau

Brustrekonstruktion (Mammarekonstruktion)

Von Brustkrebs betroffene Frauen leiden oft darunter, dass ihre Identität als Frau gefährdet ist, wenn eine oder sogar beide Brüste abgenommen werden mussten. Eine Brustrekonstruktion kann in diesem Fall ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Genesung sein.

Die wichtigsten Infos auf einen Blick

Gründe Nach Brustkrebstherapie mit teilweiser, einseitiger oder beidseitiger Entfernung der Brüste / des Brustgewebes. Ebenfalls möglich: Aufgrund angeborener Fehlbildung oder vorsorglicher Entfernung des Brustgewebes wegen genetisch erhöhtem Brustkrebsrisiko.
Methoden Implantate, Implantate in Kombination mit Eigengewebe, Eigengewebe (Haut, Muskel, Fett)
Zeitpunkt der OP Direkt zum Zeitpunkt der Brustamputation (primär / Sofort-Rekonstruktion) oder zu einem späteren Zeitpunkt (sekundär / Spät-Rekonstruktion)
Behandlungsdauer Bis zu 12 Monate, je nach Methode mindestens 2 Operationen notwendig
Anästhesie Vollnarkose
Klinikaufenthalt Stationär
Kosten Werden von gesetzlichen und privaten Krankenkassen vollständig übernommen
Ergebnis I.d.R. dauerhaftes Ergebnis, deutliche Verbesserung der Lebensqualität

 

Informationen über die Brustrekonstruktion

Von Brustkrebs betroffene Frauen müssen an zwei Fronten kämpfen: Nicht nur müssen sie mit einer gefährlichen, oft lebensbedrohlichen Erkrankung fertig werden. Auch ihre Identität als Frau kann gefährdet sein, wenn sie vom Verlust einer oder sogar beider Brüste bedroht sind. Nach einer überstandenen Brustkrebserkrankung kann die Brustrekonstruktion (Mammarekonstruktion) ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Genesung sein.

Dabei wird die im Rahmen der Krebstherapie abgenommene Brust rekonstruiert, was entweder mit körpereigenem Gewebe (Haut, Fett und Muskeln) oder mit Implantaten geschehen kann. Die Brustrekonstruktion ist eine operative und natürlich aussehende Alternative zu einer abnehmbaren Brustprothese. Sie ermöglicht vielen Frauen nach der Krebstherapie wieder ein erfülltes Leben.

Informationen zu den individuellen Möglichkeiten einer operativen Rekonstruktion der Brust nach einer Krebstherapie sowie zum Ablauf einer Brustrekonstruktion, den Kontraindikationen und Risiken, der Wahl des richtigen Arztes und den Kosten erhalten betroffene Frauen auf dieser Seite.

Brustkrebs ist keine Seltenheit

Brustkrebs ist leider keine seltene Erkrankung: Jede zehnte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an einer bösartigen Entartung ihrer Brust. Nach der Behandlung eines malignen Tumors, bei der die Brust deformiert oder sogar entfernt wurde, werden die betroffenen Frauen nicht nur von Sorgen um ihre Gesundheit bestürmt, auch haben sie Angst davor, mit einer deformierten oder fehlenden Brust nicht mehr weiblich genug zu sein. Für viele Frauen, denen die Diagnose Brustkrebs gestellt wird und die mit der Notwendigkeit der Brustentfernung konfrontiert werden, ist das Wissen um die Möglichkeit eines Brustaufbaus eine Entlastung. Wenn sie Informationen über den Wiederaufbau der Brust erhalten, können sie auch mit der Diagnose besser umgehen und reagieren gelassener auf die schlimme Nachricht.

Auch nach einer brusterhaltenden Operation (BET), die mittlerweile 70 Prozent der Operationen bei Brustkrebs darstellen, kann eine plastische Rekonstruktion sinnvoll sein, wenn dadurch die operierte Brust an Volumen verloren hat.

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Wer kann sich einer Brustrekonstruktion unterziehen?

Stärker als bei anderen Operationen der Brust, denen keine Erkrankung vorhergeht, spielen gesundheitliche Aspekte bei der Entscheidung für oder gegen eine Brustrekonstruktion eine entscheidende Rolle.

Risiken für die Gesundheit der Patientin sollten in jedem Fall so weit wie möglich minimiert werden. Diabetes, Herzkrankheiten oder Gefäßerkrankungen sollten nicht bestehen. Auch Rauchen kann zu Komplikationen führen, weshalb den Patientinnen dringend dazu geraten wird, das Rauchen aufzugeben – nicht zuletzt auch deshalb, weil es mit einem erhöhten Krebsrisiko einhergeht.

Frauen, die sich mit dem Gedanken an eine Brustrekonstruktion tragen, sollten sich dessen bewusst sein, dass eine rekonstruierte Brust die natürliche Brust nicht vollständig ersetzen und auch optisch nicht mit ihr identisch sein kann. Voraussetzung für einen Brustaufbau sind auch das Einverständnis und die Kooperation mit weiteren behandelnden Ärzten. Zumeist erfolgt die Betreuung in einem sogenannten Brustzentrum.

Ob in einem individuellen Fall die Möglichkeit einer Brustrekonstruktion besteht, besprechen Brustkrebspatientinnen am besten mit dem Onkologen ihres Vertrauens.

Auf einen Blick: Für wen ist eine Brustrekonstruktion nicht geeignet?

  • Personen mit Diabetes, Herzkrankheiten oder Gefäßerkrankungen
  • Raucherinnen

 

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Unterschiedliche Techniken und Ablauf der Brustrekonstruktion

BrustrekonstruktionBei der Wahl des Zeitpunkts einer Brustrekonstruktion gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten. Eine Möglichkeit besteht darin, dass der Aufbau der Brust zeitgleich mit der Entfernung des Tumors vorgenommen wird. Besonders bei vorsorglichen Operationen wird die so genannte sofortige Brustrekonstruktion angewendet. Die Rekonstruktion wird in diesem Fall meist mit Silikonimplantaten durchgeführt.

Eine weitere Möglichkeit besteht in der verzögerten Brustrekonstruktion. Der Brustaufbau findet hierbei einige Wochen oder sogar Monate nach Abschluss aller Untersuchungen und onkologischer Behandlungen statt. Dieser Eingriff wird nur sehr selten durchgeführt.

Der richtige Zeitpunkt für eine Brustrekonstruktion hängt auch davon ab, ob eine Strahlentherapie notwendig ist.

Ablauf

Die individuell angewendete Technik bei der Rekonstruktions-Operation hängt von dem jeweiligen Befund ab. Grundsätzlich erfolgt der Brustaufbau in drei konsekutiven Schritten: Zunächst werden Haut und Brustgewebe ersetzt und eine Symmetrie der beiden Brüsten hergestellt. Anschließend wird der Brustwarzenhof modelliert. Schließlich wird die Brustwarze rekonstruiert.

Dabei kann die Brustrekonstruktion entweder mit Hilfe von körpereigenem Gewebe (Eigenfett), mit synthetischem Material (vorwiegend Silikonimplantate) oder einer Kombination von beiden Methoden durchgeführt werden. Beim Einsetzen von Implantaten kann die Notwendigkeit bestehen, das Gewebe vorab mit einem Expander zu dehnen, damit das Implantat unter die Haut passt.

Wird körpereigenes Gewebe verwendet, muss dieses aus anderen Körperregionen (meist dem Unterbauch) entnommen werden. Eine längere Operationsdauer sowie Narbenbildung an anderen Körperregionen sind Nachteile dieser Vorgehensweise. Ein entscheidender (und auch psychologisch bedeutsamer) Vorteil ist hingegen die Tatsache, dass kein körperfremdes Material für den Brustaufbau verwendet wird.

Aufbau der Brustwarze

Beim Aufbau der Brustwarzen wird meist eine Kombination aus Tätowierung und der Verpflanzung eines Hautimplantats (lokale Lappenplastik) angewandt. Eine weitere Möglichkeit stellt die teilweise Verwendung des Brustwarzengewebes der gesunden Brust dar: Beim sogenannten "Nipple Sharing" wird ein Abschnitt der gesunden Brustwarze entnommen und auf der rekonstruierten Brust eingesetzt. Diese Methode ist allerdings nur bei Frauen machbar, die sehr große Brustwarzen haben.

Für die Rekonstruktion des Brustwarzenvorhofs kann ebenfalls die eigene Haut transplantiert werden oder mittels einer Tätowierung imitiert werden.

Der Wiederaufbau der Brustwarze findet übrigens erst statt, nachdem die vorherigen Schritte erfolgreich verlaufen sind. Hierfür ist es wichtig, dass die rekonstruierte Brust vollständig abheilt ist und ihre endgültige Form erreicht hat. 

Klinikaufenthalt

Ein stationärer Aufenthalt ist bei der Brustrekonstruktion in jedem Fall notwendig.

Welche dieser Methoden in welchem Fall angeraten ist, hängt vom persönlichen Befund ab. Die genaue Vorgehensweise sollte deshalb mit einem auf dem Bereich der Brustrekonstruktion erfahrenen Arzt abgesprochen werden.

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Risiken und mögliche Komplikationen bei einer Brustrekonstruktion 

Vor einem erneuten Ausbruch der Brustkrebserkrankung fürchten sich die meisten Patientinnen. Deshalb ist es wichtig, Patientinnen darüber aufzuklären, dass auch nach dem Brustaufbau ein Brustkrebs-Screening stattfinden kann und keine erhöhte Rückfallgefahr besteht.

Allgemeine Operationsrisiken

Wie bei jeder Operation können auch bei einer Brustrekonstruktion allgemeine OP-Risiken, wie Blutungen, Infektionen oder Wundheilungsstörungen, auftreten. Diese Risiken sind jedoch heute dank Einhaltung strengster Qualitäts- und Hygienestandards auf ein Minimum reduziert. Auch Vollnarkosen werden heute sehr gut vertragen. Durch die technische sowie fachmännische Überwachung des Anästhesisten wird der Zustand der Patientin während der OP ständig kontrolliert. 

Spezifische Risiken durch den Brustaufbau

Kapselfibrosen (lokale Verhärtungen der Brust) können bei einem Wiederaufbau mit Implantaten auftreten. Dieses Risiko ist insbesondere erhöht, wenn im Rahmen der Brustkrebstherapie eine Bestrahlung stattgefunden hat. In diesem Fall ist von einem Brustaufbau mit Implantaten häufig sogar abzuraten. Eine Brustrekonstruktion mit Eigengewebe ist dann die empfohlene Variante.
Generell ist das Risiko einer Kapselfibrose durch die Verwendung modernster Silikonimplantate heute allerdings deutlich verringert worden (mehr dazu erfahren Sie u.a. hier: Brustvergrößerung).

Sollte eine Chemo- und Strahlentherapie nach Entfernung des Tumors stattgefunden haben, ist es ratsam, den Brustaufbau erst nach vollständiger Abheilung und Regeneration der Haut durchführen zu lassen. Durch die Bestrahlung wird die Durchblutung in der Haut beeinträchtigt, was sich wiederum auf die Wundheilung nach einer Brust-OP negativ auswirkt. 

Findet eine Brustrekonstruktion mit Eigengewebe statt, kann es je nach angewendeter Technik zu unterschiedlichen Nachteilen in anderen Körperbereichen kommen. Hierzu zählen bspw. mögliche Bewegungseinschränkungen am Rücken (bei der Latissimus dorsi Lappenplastik), Gefühlsbeeinträchtigungen oder eine deutlich geschwächte Bauchwand (beim TRAM-FLAP).

Daneben besteht bei jeder Form der Brust aufbauenden Operation das Risiko eines ästhetisch nicht vollständig ansprechenden Ergebnisses oder das Auftreten von Asymmetrien (was auch bei anderen, rein ästhetisch motivierten Eingriffen der Fall sein kann, bspw. bei einer Brustvergrößerung mit Eigenfett). Dennoch berichten Patientinnen mehrheitlich eine deutliche Besserung des Körpergefühls und der Lebensqualität nach einem erfolgten Brustaufbau.

Individuelle Risiken immer mit dem Arzt abklären

Welche individuellen Risiken bestehen, hängt auch vom jeweiligen Befund und allgemeinen Gesundheitszustand der Patientinnen ab. Eine ausführliche Aufklärung durch den Arzt erfolgt im Vorfeld der Operation.

Die Risiken und Komplikationen bei einer Brustrekonstruktion auf einen Blick:

  • Blutungen
  • Infektionen
  • Wundheilungsstörungen
  • Kapselfibrose
  • Bei Brustrekonstruktion mit Eigengewebe: Bewegungseinschränkungen am Rücken, Gefühlsbeeinträchtigungen oder deutlich geschwächte Bauchwand
  • Risiko eines ästhetisch nicht vollständig ansprechenden Ergebnisses
  • Auftreten von Asymmetrien

 

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Kosten einer Brustrekonstruktion

Die Kosten für die Brustrekonstruktion nach einer Brustkrebstherapie inkl. Brustamputation werden von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen vollständig übernommen, sofern es sich um ein gängiges Operationsverfahren handelt. Die Brustrekonstruktion ist somit fester Bestandteil des Behandlungsplans bei Brustkrebs. 

Dennoch empfiehlt es sich immer vorab mit seiner Krankenkasse zu sprechen und Details bzgl. des Behandlungsplans und der Kosten zu klären (dies ist gerade für private Krankenkassen sinnvoll). 

Icon KostenBrustimplantate entfernen / wechseln - Kosten auf einen Blick

durch gesetzliche / private KrankenkasseBei gängigem Operationsverfahren

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So finden Sie den richtigen Arzt für eine Brustrekonstruktion

Plastische Chirurgen, die Brustrekonstruktionen durchführen, müssen bei der Behandlung ihrer Patientinnen ein besonderes Fingerspitzengefühl an den Tag legen. Die Frauen, die eine Brustrekonstruktion durchführen lassen wollen, haben eine schwere Zeit zwischen Hoffen und Bangen hinter sich und legen die Hoffnung auf die Wiederaufnahme eines normalen Lebens häufig in den Operateur. Dieser sollte die Patientinnen wahrheitsgemäß darüber aufklären, welche Möglichkeiten eine Brustrekonstruktion ihnen eröffnet und von welchen unrealistischen Vorstellungen sie sich verabschieden müssen.

Auf Brustrekonstruktionen spezialisierte Ärzte sollten die erste Wahl einer Patientin sein, die über diesen Eingriff nachdenkt, erfordert der Brustaufbau doch eine besonders umfassende fachliche Kompetenz und OP-Erfahrung. Entsprechende Fachärzte arbeiten unter anderem in so genannten “Brustzentren” oder “Mammazentren”, die an Kliniken angeschlossen sind. Einige sind auch selbständig.

Facharzttitel, die auf eine entsprechende Eignung hinweisen, sind der “Facharzt für rekonstruktive Chirurgie” oder der “Facharzt für plastische Chirurgie”.

Noch wichtiger ist allerdings die Erfahrung des Arztes auf dem Gebiet der Brustrekonstruktion. Nur Ärzte, die diesen Eingriff bereits seit einigen Jahren mit Erfolg durchführen, sollten bei der Arztwahl berücksichtigt werden. Die Zahl der Operationen ist dabei aussagekräftig, ebenso die Dokumentation bereits durchgeführter Eingriffe durch Vorher-Nachher-Bilder.

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Brustrekonstruktion / Brustaufbau mit Eigengewebe

ÜBERSICHT
Zeitpunkt der OP Direkt nach der Mastektomie (primär) oder zu einem späteren Zeitpunkt (sekundär)
Anästhesie Vollnarkose
OP-Dauer Je nach Technik 2 - 5 Stunden
Klinikaufenthalt Stationär, mehrere Übernachtungen notwendig (je nach Technik 5 - 7)
Nachsorge Bei selbstauflösenden Fäden kein Ziehen notwendig, körperliche Schonung bis 4 Wochen, arbeitsfähig nach etwa 4 Wochen, kein Sport für 6 - 8 Wochen

 

Bei der Brustrekonstruktion mit Eigengewebe wird die natürliche Brustform mithilfe von körpereigenem Gewebe nachgebildet. Hierzu erfolgt eine Entnahme von Eigengewebe aus anderen Körperregionen, zum Beispiel aus dem Bauch- oder Rückenbereich. Der entnommene Gewebeblock besteht aus Fettgewebe, Haut und je nach angewandter Technik auch aus Muskelmasse. Das Gewebe wird als Ganzes verpflanzt und zur Formung einer neuen Brust verwendet.

Was sind die Vorteile und Nachteile gegenüber der Rekonstruktion mit Implantaten?

Die Brustrekonstruktion mit Eigengewebe ist ein aufwändiger Eingriff, der mit einem deutlich höheren Komplikationsrisiko einhergeht als eine Rekonstruktion mit Implantaten. Dafür ist es in der Regel möglich, ein natürlicheres und vor allem dauerhaftes Ergebnis zu erzielen. Bei Silikonimplantaten ist nach einiger Zeit zum Teil ein Austausch der Implantate erforderlich, und auch das kosmetische Behandlungsergebnis kann im Laufe der Zeit Veränderungen unterworfen sein. Nach der Transplantation von Eigengewebe hingegen macht die neu geformte Brust körperliche Veränderungen - etwa gewichts- oder altersbedingt - auf natürliche Weise mit.

Bei einer Rekonstruktion mit Eigengewebe entfällt auch das Risiko von Abwehrreaktionen, da keine Fremdkörper eingesetzt werden. Für einige Patientinnen ist die Verpflanzung von Eigengewebe zudem die einzige Möglichkeit, die amputierte Brust in ihrer ursprünglichen Form nachbilden zu lassen. Das betrifft insbesondere Patientinnen, die sich im Rahmen der Brustkrebstherapie einer Bestrahlung unterziehen. Das Risiko einer Kapselfibrose ist in diesem Fall stark erhöht, sodass bei einer Strahlentherapie grundsätzlich von Implantaten abgeraten wird.

Verschiedene Methoden des Brustaufbaus mit Eigengewebe

Im Folgenden werden einige der gängigsten Methoden des Brustaufbaus mit Eigengewebe, d.h. mit Haut, Fett und Muskeln, beschrieben:

  • Latissimus Dorsi Lappen
  • TRAM-Lappen
  • DIEP-Lappen
  • S-GAP
  • FCI-FLAP
  • TUG / TMG
  • PAP-FLAP

Latissimus Dorsi Lappen

Brustrekonstruktion Eigengewebe Technik Latissimus Dorsi

Bei dieser Technik verwendet der Chirurg den Musculus latissimus dorsi (großer Rückenmuskel) zur Rekonstruktion der Brust. Hierzu wird ein Teil des Muskels präpariert und zusammen mit dem umliegenden Fettgewebe vom Rücken auf den Oberkörper verlagert. Dabei bleibt die Verbindung zu den versorgenden Blutgefäßen erhalten, damit das transplantierte Gewebe ausreichend durchblutet wird. Die Funktion des entfernten Muskels übernehmen in der Folge andere Rückenmuskeln. Der Nerv, welcher den Muskel im Rücken anspricht, wird allerdings durchtrennt, um unerwünschte Zuckungen bzw. Bewegungen in der Brust zu vermeiden.

Die Latissimus Dorsi Lappenplastik zählt zu den ältesten Techniken der Brustrekonstruktion. Sie gilt als risikoarm und ist insbesondere zur Nachbildung von kleinen und mittelgroßen Brüsten geeignet. Bei größeren Brüsten kann es notwendig sein, zusätzlich ein Silikonimplantat einzubringen. Die entstehende Narbe am Rücken kann gut durch einen BH verdeckt werden und ist im späteren Verlauf nicht besonders auffällig.

TRAM-Lappen

Brustrekonstruktion Eigengewebe Technik TRAM

Bei der gestielten TRAM-Lappenplastik wird zum Brustaufbau Eigengewebe aus dem Bauch verwendet. Dabei kommt neben Haut und Fettgewebe auch Muskelgewebe zum Einsatz. Um den TRAM-Lappen zu gewinnen, durchtrennt der Chirurg den geraden Bauchmuskel oberhalb des Schambeins. Das so gewonnene Gewebe wird nun unter der Haut in Richtung Brust gebracht und hier zu einer ästhetischen Brust modelliert.

Diese Technik zählt zu den klassischen Rekonstruktionsverfahren und führt oft zu guten kosmetischen Ergebnissen. Nachteilhaft ist unter anderem die Schwächung der Bauchdecke infolge des Eingriffs, wodurch es häufiger zu Bauchdeckenbrüchen kommen kann.

DIEP-Lappen

Brustrekonstruktion Eigengewebe Technik DIEP Lappen

Die DIEP-Lappen-Methode ist eine Weiterentwicklung der TRAM-Lappen-Technik. Ebenso wie beim TRAM-Lappen wird bei dieser Methode Gewebe aus dem Bauchbereich entnommen. Dabei kommt jedoch kein Muskelgewebe zum Einsatz, sondern lediglich Haut und Fettgewebe. Auf diese Weise wird eine Schwächung der Bauchwand vermieden. Der Eingriff selbst ist allerdings deutlich zeitaufwendiger und auch technisch anspruchsvoller.

Mit der DIEP-Lappen-Plastik lassen sich in der Regel auch bei größeren Brüsten ästhetisch hervorragende Ergebnisse erzielen, da auf diese Weise die Brust sehr flexibel geformt werden kann. Durch die Entnahme von Gewebe des Bauches findet eine gleichzeitige Bauchdeckenstraffung statt.

S-GAP-Lappen / Superior gluteal artery perforator Lappenplastik

Brustrekonstruktion Eigengewebe Technik S-GAP

Die S-GAP-Lappen-Methode kann eingesetzt werden, wenn eine Verwendung von Bauch- oder Rückengewebe nicht infrage kommt. Stattdessen wird der Gewebelappen bei diesem Verfahren aus der Gesäßregion entnommen und auf gleiche Weise wie bei der DIEP-Lappen-Methode verpflanzt. Der Chirurg kann die Größe des Gewebelappens bei dieser Technik relativ frei wählen, sodass die S-GAP-Methode auch zur Rekonstruktion von größeren Brüsten gut geeignet ist.

FCI-FLAP / Fasciocutaner infragluteal Lappen

Brustrekonstruktion Eigengewebe Technik FCI Lappen

Bei dieser Methode wird Haut- und Fettgewebe aus der Gesäßfalte entnommen und für die neue Brust verwendet. Muskelgewebe wird hierbei nicht transplantiert. Gerade bei sehr schlanken Patientinnen, die wenig Fettreserven aufweisen sowie kleine bis mittelgroße Brüste haben, bietet die FCI-FLAP-Methode eine geeignet Möglichkeit der Brustrekonstruktion. Vorübergehend können nach der OP allerdings Gefühlsstörungen in der Gesäßfalte bzw. an der Oberschenkelrückseite auftreten.

TUG oder TMG Lappenplastik / Transverse upper gracilis myocutaneous flap bzw. Transverse myocutaneous gracilis flap

Brustrekonstruktion Eigengewebe Technik TUG TMG

Die TUG oder TMG Lappenplastik entspricht von der Technik her der DIEP-Lappen-Methode. Das transplantierte Gewebe wird bei diesem Verfahren allerdings aus dem Oberschenkel entnommen. Neben Haut und Fettgewebe verpflanzt der Chirurg auch den Musculus gracilis, einen sehr kleinen Muskel, dessen Funktion anschließend von anderen Muskeln übernommen wird. Vor allem für kleinere Brüste ist diese Methode gut geeignet. Eine ausgleichende Straffung oder Fettabsaugung am anderen Oberschenkel kann bei dieser Methode möglicherweise sinnvoll sein.

PAP-FLAP / Profunda Artery Perforator Lappen

Brustrekonstruktion Eigengewebe Technik PAP Lappen

Bei der PAP-FLAP Technik wird Haut und Fettgewebe aus der Oberschenkel-Innenseite entnommen. Anders als bei der TUG / TMG Lappenplastik bleibt der Muskel dabei unberührt. Die PAP-FLAP Lappenplastik ist insbesondere zur Rekonstruktion von kleinen Brüsten gut geeignet. Der Narbenverlauf an der Innenseite des Oberschenkels entwickelt sich meist unauffällig. Auch hier kann eine ausgleichende Behandlung des anderen Oberschenkels für ein symmetrisches Ergebnis angezeigt sein.

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Brustrekonstruktion mit Implantaten

ÜBERSICHT
Zeitpunkt der OP Direkt nach der Mastektomie (primär) oder zu einem späteren Zeitpunkt (sekundär)
Anästhesie Vollnarkose
OP-Dauer I.d.R. 2 Operationen je 1 - 2 Stunden
Klinikaufenthalt Stationär, 1 - 2 Nächte
Nachsorge Bei selbstauflösenden Fäden kein Ziehen notwendig, vorübergehendes Spannungsgefühl ist möglich, körperliche Schonung 4 - 6 Wochen nach der OP

 

Bei einer Brustrekonstruktion mit Implantaten wird die natürliche Brustform mithilfe von kissenartigen Implantaten nachgebildet. Hierbei kommen vor allem Silikonimplantate zum Einsatz, die unter oder auf dem Brustmuskel platziert werden. Bei Bedarf wird das Implantat zusätzlich durch ein Netz verstärkt, um ein Absacken zu verhindern.

Im Vergleich zur Behandlung mit Eigengewebe ist die Rekonstruktion mit Implantaten weniger aufwändig. Dadurch geht der Eingriff auch mit einem geringeren Komplikationsrisiko einher. Bei einer laufenden Strahlentherapie wird von einer Brustrekonstruktion mit Implantaten jedoch fast immer abgeraten, da das Risiko einer Kapselfibrose stark erhöht ist. Zudem kann es dazu kommen, dass die Implantate zu einem späteren Zeitpunkt ausgetauscht werden müssen. Dafür entfällt die Entnahme von Eigengewebe und damit auch die Narbenbildung in anderen Körperbereichen.

Wann kann eine Brustrekonstruktion mit Implantaten stattfinden?

Der geeignete Zeitpunkt für eine Brustrekonstruktion ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Neben dem angewandten Operationsverfahren und der körperlichen Verfassung muss auch berücksichtigt werden, ob sich die Patientin einer Strahlentherapie unterzieht. In den meisten Fällen kann die Brustrekonstruktion unmittelbar nach der Brustamputation in einem kombinierten Eingriff durchgeführt werden. Man spricht hierbei von einer primären Rekonstruktion.

Bei der sekundären Rekonstruktion wird der Eingriff zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt. Das hat für die Patientin den Vorteil, dass sie sich zunächst von der Amputation erholen und sich eingehend mit der Rekonstruktion auseinandersetzen kann. Eine sekundäre Rekonstruktion ist unter Umständen auch dann erforderlich, wenn sich die Patientin nach der Brustamputation einer Strahlentherapie unterzieht. Eine primäre Rekonstruktion bei laufender Bestrahlung kann die Möglichkeiten einer Rekonstruktion und damit auch das kosmetische Ergebnis beeinträchtigen.

Wie erfolgt eine Brustrekonstruktion mit Implantaten?

Eine Brustrekonstruktion mit Implantaten erfolgt entweder in einer einmaligen Operation oder in mehreren zeitlich verzögerten Behandlungsschritten. Welches Verfahren zum Einsatz kommt, hängt unter anderem davon ab, wie straff die Brusthaut nach der Amputation ist. Bei einer sehr straffen Haut muss diese vor dem Einbringen des Implantats zunächst gedehnt werden. Dazu kommt ein Gewebe-Expander zum Einsatz, der als Platzhalter für das spätere Implantat dient und die Brust über mehrere Monate hinweg allmählich dehnt. Dieser Expander besteht aus einer Silikonhülle, die über ein Ventil Schritt für Schritt mit einer Kochsalzlösung befüllt wird. In einem zweiten Eingriff kann anschließend die dauerhafte Prothese eingesetzt werden.

Brustrekonstruktion mit Implantaten Expander

Das Einbringen und die Platzierung des Implantats erfolgt ebenso wie bei einer klassischen Brustvergrößerung über oder unter dem Brustmuskel. Ergänzend kann es notwendig sein, den Brustmuskel durch ein Netz zu verstärken und so ein Absacken des Implantates zu verhindern. Dazu kommen entweder Kunststoffnetze oder sogenannte azelluläre Matrizen zum Einsatz. Dabei handelt es sich um bereinigte Hautnetze, die aus lebenden Zellen gewonnen werden. Das Netz wird mit der Zeit vollständig von körpereigenen Zellen überwachsen.

Brustrekonstruktion mit Implantaten

Ist das Risiko einer Kapselfibrose nach der Brustkrebstherapie erhöht?

Wird im Zuge der Brustkrebstherapie eine Bestrahlung durchgeführt, ist das Komplikationsrisiko bei Implantaten generell deutlich erhöht (Quelle: Deutsches Ärzteblatt 08/2015). Das betrifft insbesondere das Risiko einer Kapselfibrose. Nach einer Bestrahlung gilt daher die Rekonstruktion mit Eigengewebe als bevorzugte Behandlungsmethode.

Grundsätzlich besteht beim Einsetzen von Implantaten immer das Risiko, dass es zu Verhärtungen der Brust kommt. Hierbei handelt es sich um eine Reaktion des Körpers auf die Silikonimplantate, wodurch Schmerzen und Verformungen der Brust auftreten können. In solchen Fällen wird das Implantat in der Regel ausgetauscht. Durch die Verwendung moderner Silikonimplantate konnte das Risiko von Kapselfibrosen jedoch mittlerweile stark verringert werden.

Ihre Experten für Brustrekonstruktion

 

 

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Experte für Brustrekonstruktion in Leipzig

Dr. med. James Völpel

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Fritz-Seger-Straße 21
04155 Leipzig

Experte für Brustrekonstruktion in Leipzig

Dr. med. Christopher Wachsmuth

Dr. med. Christopher Wachsmuth

 

Fritz-Seger-Straße 21
04155 Leipzig

Experte für Brustrekonstruktion in Nürnberg

Dr. med. Jens Baetge

Dr. med. Jens Baetge

 

Sibeliusstr. 15
90491 Nürnberg

Experte für Brustrekonstruktion in Wien

Univ. Doz. Dr. Rafic Kuzbari

Univ. Doz. Dr. Rafic Kuzbari

 

Seitzergasse 2 - 4
1010 Wien

Experte für Brustrekonstruktion in Bern

Dr. med. David Kiermeir

Dr. med. David Kiermeir

 

Marktgasse 9
3011 Bern

Experte für Brustrekonstruktion in Düsseldorf

Dr. med. Holger Hofheinz

Dr. med. Holger Hofheinz

 

Kaiser-Wilhelm-Ring 43a
40545 Düsseldorf

Experte für Brustrekonstruktion in Berlin

Dr. med. Simon Ahrens

Dr. med. Simon Ahrens

 

Tauentzienstraße 5
10789 Berlin

Experte für Brustrekonstruktion in Karlsruhe

Dr. med. Marc Weihrauch

Dr. med. Marc Weihrauch

 

Diakonissenstr. 28
76199 Karlsruhe

Expertin für Brustrekonstruktion in Zürich

Dr. Eugenia Remmel

Expertin für Brustrekonstruktion in Hamburg

Dr. med. Alaleh Jamshidi

Dr. med. Alaleh Jamshidi

 

Borsteler Chaussee 55
22453 Hamburg