Gesunde, schöne Zähne sind nicht nur wichtig für den Erfolg in Beruf und Privatleben, sondern auch für die Gesundheit. Um fehlende Zähne zu ersetzen, bieten sich moderne Zahnimplantate als dauerhafter Zahnersatz an.
Behandlungen
Krankheiten
Geeignet für | i.d.R. jeden, Vorsicht bei Rauchern, Diabetikern und Osteoporosepatienten |
Anästhesie | Lokalanästhesie, Dämmerschlaf, Vollnarkose |
Klinikaufenthalt | ambulant |
Nachsorge | Linderung der Schmerzen u. Schwellungen, Entzündungen vorbeugen mit Mundspülung, Einheilphase: 2-3 Monate |
Haltbarkeit | mehrere Jahre |
Kosten | u.a. abhängig von Umfang, behandelndem Arzt und Krankenversicherung |
Zahnimplantate sind künstliche Zahnwurzeln, die dem Patienten dauerhaft in den Kieferknochen eingesetzt werden. Man unterscheidet zwischen Titan-, Keramik- und Mini-Implantaten.
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Gesunde, schöne Zähne sind eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg in Beruf und Privatleben. Auch für die Gesundheit ist ein kräftiges Gebiss ohne Zahnlücken von Vorteil, denn eine uneingeschränkte Kaufunktion ermöglicht größeren Genuss und ein sorgfältigeres Zerkleinern von Speisen.
Gründliche Zahnpflege und regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt sind unabdingbar, um seine Zähne lange gesund zu erhalten. Bei bereits bestehenden Zahnlücken können Zahnimplantate als schonende, dauerhafte und natürlich aussehende Alternative zu Brücken eingesetzt werden. Mit ihrer Hilfe lassen sich Lücken in Unterkiefer und Oberkiefer schließen, sodass ursprüngliche Funktion und Optik des Gebisses wiederhergestellt werden.
Weiterführende Informationen zu den Voraussetzungen für den Einsatz von Zahnimplantaten, den verschiedenen Techniken und Materialien, den Kosten eines solchen Eingriffs, der Wahl des richtigen Zahnarztes oder Implantologen sowie den möglichen Komplikationen können auf dieser Seite nachgelesen werden.
Brücken als Ersatz für fehlende Zähne: Was früher die übliche Vorgehensweise bei bestehenden Lücken im Kiefer war, gilt heute oft als überholt. Schließlich werden bei dieser Art des Zahnersatzes die Zahnprothesen an gesunden Zähnen befestigt, deren intakte Zahnsubstanz für den besseren Halt angeschliffen werden muss. Darüber hinaus bergen Brücken das Risiko von Entzündungen und Kariesbefall in sich, insbesondere dort, wo die Prothesen aufgehängt werden. Eine gangbare Alternative zu dieser Form des Zahnersatzes ist das Zahnimplantat. Einem natürlichen Zahn sehr ähnlich, wird das Zahnimplantat im Kiefer verankert. Dafür wird eine Schraube aus hochwertigem Titan oder Vollkeramik in den Kiefer eingebracht. Nach Ablauf der Einheilphase, während der das Tragen eines ebenfalls ästhetisch und funktional ansprechenden provisorischen Zahnersatzes möglich ist, ist die künstliche Zahnwurzel fest im Kiefer verankert, da sich der Kieferknochen lückenlos um die Titanschraube schließt. “Nun wird auf ihr eine natürlich wirkende Zahnprothese angebracht”, erklärt der erfahrene Zahnarzt Dr. Martin Desmyttère MSc von smileforever in München.
Ein Zahnimplantat kann man sich im Prinzip als eine künstliche Zahnwurzel vorstellen, die in den Kieferknochen eingesetzt wird. Während der Einheilungsphase verbindet sich das Implantat dauerhaft und stabil mit dem umliegenden Knochengewebe.
Das Zahnimplantat besteht aus drei Teilen:
Heutzutage eingesetzte Zahnimplantate bestehen in der Regel aus Rein-Titan oder Zirkoniumoxid - im Volksmund besser bekannt als Keramik.
Welches der Materialien sich besser für einen selbst eignet, wird zusammen mit dem Zahnarzt entschieden. Beide Materialien haben jeweilige Vor- und Nachteile und gewisse Eigenschaften, die sie je nach Ausgangslage und Patient unterschiedlich geeignet erscheinen lassen. Erfahrene Zahnärzte oder Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen sollten sich mit dem Einsatz beider Materialien bestens auskennen und den Patienten ausführlich beraten können.
Wir haben im Folgenden die wesentlichen Unterschiede zwischen den beiden Materialien für Sie zusammengetragen.
"Bei Titan-Implantaten sollte zunächst unbedingt darauf geachtet werden, dass reines Titan und keine Legierung verwendet wird. Andernfalls könnte es zu Unverträglichkeiten und einem verschlechterten Einheilen des Implantats kommen", weiß der Münchner Zahnarzt Dr. Martin Desmyttère MSc. Zahnimplantate aus Rein-Titan weisen eine hervorragende Biokompatibilität auf, sind also gut für den Körper verträglich. Keramikimplantate weisen ebenfalls eine sehr hohe Verträglichkeit auf. Sind im Vergleich zu Titan allerdings bei sehr hoher Kaubelastung nicht so widerstandsfähig und können möglicherweise brechen.
Keramikimplantate weisen dagegen den klaren Vorteil auf, dass sie sehr ähnliche Eigenschaften wie der natürliche Zahnschmelz besitzen und sich nicht verfärben und der Zahnfarbe optisch sehr ähneln. Letzteres spielt dann eine Rolle, wenn das Implantat an einer Stelle im Gebiss eingesetzt wird, das nur von sehr dünnem Zahnfleisch bedeckt ist und das Implantat durchschimmern könnte. Dies sollte bei ausreichend vorhandenem Knochenmaterial und Zahnfleischgewebe nicht vorkommen. Allerdings könnte diese Eigenschaft bei einem möglichen Rückgang des Zahnfleischs (wie bspw. bei Parodontose) wiederum wichtig werden.
Titan ist in der Zahnmedizin bereits seit vielen Jahren für Implantate im Einsatz und daher bestens erprobt, was Körperverträglichkeit, Belastbarkeit, Stabilität sowie Haltbarkeit anbelangt. Die Einheilungsphase eines Titan-Implantats ist im Vergleich zu einem aus Keramik kürzer, was an der Biokompatibilität liegt: Titan geht im Kieferknochen eine direkte Verbindung mit diesem ein (Osseointegration). Das umliegende Knochengewebe nimmt das Titan-Implantat demnach sehr gut an. Moderne Keramikimplantate weisen heute dank ihrer speziellen Oberflächenstruktur ebenfalls eine sehr gute Ossointegration auf. Rein-Titan-Implantate warten mit einer sehr hohen Bruchfestigkeit auf. Gleichzeitig sind sie sehr leicht, äußerst stabil aber dennoch dehnbar. Darüber hinaus ist Titan korrosions- und temperaturbeständig. Auch Keramikimplantate sind äußerst korrosionsbeständig.
Zirkonoxid- bzw. Keramikimplantate sind komplett metallfrei, was für einige Patienten mit chronischer Erkrankung, wie bspw. Allergiker und Rheumatiker, ausschlaggebend ist. So wurde bislang vereinzelt auf den Einsatz von Titan-Implantaten verzichtet, um das Risiko einer Abstoßung zu vermeiden. Keramikimplantate können demnach für diese Patienten eine geeignete Lösung darstellen.
Im Vergleich zu Titan-Implantaten liegen für die Verwendung von Keramik-Implantaten bislang keine Langzeitstudien vor, sodass hier hinsichtlich der Langlebigkeit noch keine eindeutigen Aussagen getroffen werden können. Dennoch stellen auch Keramikimplantate heute eine nachhaltige und sichere Möglichkeit des festen Zahnersatzes dar. Ein Grund mehr, dass sich jeder Patient mit seinem behandelnden Zahnarzt oder MKG-Chirurgen über die Vorteile der jeweiligen Materialien unterhalten sollte, um gemeinsam eine optimale Lösung anzustreben.
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Quellen:
gzfa.de/diagnostik-therapie/keramik-implantate
zwp-online.info/keramikimplantate
implanteer.de/blog/titan-oder-keramik-welches-ist-das-bessere-implantat/
So genannte Mini-Implantate kommen meist zum Einsatz, um Vollprothesen einen besseren Halt zu geben. Hierfür kann die Prothese in einigen Fällen bereits auf zwei Implantaten im Unterkiefer befestigt werden. Je nach Ausgangslage sind auch mehr Implantate notwendig (i.d.R. vier im Unterkiefer, sechs im Oberkiefer). Für Personen, die ihre Vollprothese mit Haftcreme befestigen müssen, kann die Lösung mit Mini-Implantaten eine wesentlich komfortablere Alternative darstellen.
Mini-Implantate können meist ohne vorherigen Knochenaufbau über einen minimalinvasiven Zugang eingesetzt werden, da sie kürzer als “normale” Zahnimplantate sind und einen geringeren Durchmesser besitzen (1,8 - 2,4 mm). Darüber hinaus können festsitzende Vollprothesen, die auf Mini-Implantaten befestigt sind, sofort nach dem Einsetzen belastet werden.
Aufgrund dieser Eigenschaften kann sich ein Mini-Implantat für Personen eignen, die keine längeren Behandlungsabläufe durchführen können oder möchten oder gewisse Erkrankungen aufweisen, die blutverdünnende Mittel erforderlich machen. Daneben sind Mini-Implantate für Patienten mit geringerer Knochensubstanz geeignet.
Ist dagegen genügend Knochensubstanz vorhanden, raten viele Zahnärzte eher zu “normalen” Zahnimplantaten, da diese eine höhere Haltbarkeit aufweisen. Die Meinungen gehen bzgl. des Themas Mini-Implantate generell auseinander. Jedoch kann sich zusammenfassend sagen lassen, dass die kleine Variante der Zahnimplantate als eine Art “Nischen-Produkt” angesehen werden sollte, welches speziell für ältere Personen und Patienten, die anamnestisch vorbelastet sind, ausreichend geeignet ist.
Quelle:
www.zm-online.de
Ein großer Vorteil von Zahnimplantaten ist ihre lange Haltbarkeit: Im Vergleich zu Brücken sind Zahnimplantate deutlich widerstandsfähiger und überdies einfacher zu reinigen. Die Materialien Rein-Titan sowie Vollkeramik, welche für die Implantate verwendet werden, zeichnen sich durch eine hervorragende Verträglichkeit und Belastbarkeit aus. So können die Implantate vollständig im Kieferknochen einwachsen, sodass sie genau wie echte Zähne belastet werden können.
Diese Belastung ist dann auch dafür verantwortlich, dass der Knochen um das Implantat gestärkt wird – ähnlich wie der Knochen um einen natürlichen Zahn. Das Gegenteil passiert unter einem Brückenglied: Hier wird der Knochen nicht belastet, er verliert an Höhe und wird mit der Zeit immer dünner. Darüber hinaus sehen Zahnimplantate echten Zähnen täuschend ähnlich. Im Gegensatz zu einer Brücke können Zahnimplantate auch dann eingesetzt werden, wenn keine Pfeiler (d.h. keine gesunden Zähne auf beiden Seiten der Zahnlücke) mehr vorhanden sind. So können Zahnimplantate auch in Zahnlücken eingesetzt werden, wo drei und mehr Zähne nebeneinander ersetzt werden müssen, was bei einer Versorgung durch eine Brücke nicht möglich wäre, da die echten Zähne der Belastung nicht standhalten würden.
Bei der Entscheidung für einen bestimmten Hersteller von Zahnimplantaten sollten sich Zahnärzte und Implantologen auf renommierte Hersteller verlassen, da sie so sichergehen können, dass auch nach einigen Jahren noch Ersatzteile erhältlich sein werden. Darüber hinaus sollte auf Knochenniveau einheilende Implantate bevorzugt werden, die während der Einheilphase von einer schützenden Schicht Schleimhaut bedeckt werden.
Vorteile von Zahnimplantaten auf einen Blick:
Neben den erwähnten Vorteilen, die Zahnimplantate mitsichbringen, dürfen mögliche Nachteile nicht unerwähnt bleiben. Hierzu zählen zunächst gewisse Risiken, die im Zuge der Operation (u.a. Nervenschädigungen, Verletzungen, Blutungen, Vollnarkose) und der anschließenden Zeit (u.a. Nachblutungen, Wundheilungsstörungen, Nicht-Einwachsen des Implantats) entstehen können. Mehr über die Risiken erfahren Sie hier: Risiken.
Ist vor Behandlungsbeginn keine gesundheitlich einwandfreie Situation im Mundraum gegeben, bedarf es vor der Implantation einer unter Umständen aufwändigen Sanierung oder Behandlung - dies ist bspw. der Fall bei einer vorliegender Parodontitis.
Auch eine Periimplantitis - eine Entzündung des um das Implantat liegenden Gewebes - ist nicht auszuschließen (mehr dazu finden Sie hier: Periimplantitis).
Des Weiteren erfordern Zahnimplantate erhöhte Anforderungen an die tägliche Mundhygiene und regelmäßige Prophylaxe-Untersuchungen beim Zahnarzt. Nimmt der Patient diese nicht ausreichend war, kann es zu Erkrankungen des Zahnfleischs und Knochens kommen bis hin zum Verlust des Implantats.
Ein weiterer Aspekt ist die Tatsache, dass Zahnimplantate starr in den Knochen einwachsen. Dies führt dazu, dass der beim Kauen entstehende Druck nicht durch die so genannten Sharpey-Fasern abgefedert wird, wie das bei natürlichen Zähnen der Fall ist. Dies kann auf Dauer zu einer Überbelastung des Kiefergelenks führen.
Zwar sollte der Preis für den Zahnersatz nicht die wichtigste Rolle einnehmen, dennoch ist zu erwähnen, dass Zahnimplantate kostenintensiv sein können und nur ein Teil von den Krankenkassen übernommen wird (mehr Informationen erhalten Sie hier: Kosten).
Nachteile von Zahnimplantaten auf einen Blick:
Bis auf wenige Ausnahmen können Zahnimplantate in nahezu jedem Kiefer eingesetzt werden. Sollte der Kiefer sehr schmal sein bzw. zu wenig Knochensubstanz vorhanden sein, kann im Vorfeld der Behandlung ein Knochenaufbau des Kiefers notwendig werden. Dafür wird die Verpflanzung von Eigenknochen durchgeführt.
Rauchen, Diabetes und ein unterdrücktes Immunsystem gelten allgemein als Risikofaktoren, sind aber kein generelles Nein für das Einsetzen von Zahnimplantaten. Auch bei Osteoporose-Patienten, die Medikamente mit dem Wirkstoff Bisphosphonat einnehmen, sollte beim Einsetzen eines Zahnimplantats mit besonderer Sorgfalt vorgegangen werden, da die Substanz den zur Einheilung nötigen Umbau des Kieferknochens behindert. Individuelle Risiken sollten immer vorab in einem persönlichen Gespräch mit dem behandelndem Arzt abgeklärt werden. Gemeinsam kann so eine geeignete Lösung für den jeweiligen Patienten erarbeitet werden.
Wer mit dem Gedanken spielt, sich Zahnimplantate einsetzen zu lassen, sollte sich direkt an einen Arzt mit der Facharztausbildung zum Zahnarzt oder Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen (MKG-Chirurg) wenden.
Erfahrene Zahnärzte sowie Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen beherrschen die erforderlichen Operationstechniken und verfügen über umfassende Erfahrungen mit den verwendeten Implantaten. Außerdem führen sie häufig weitaus umfangreichere Operationen durch, weshalb sie die weniger komplizierte Operation zum Einsetzen von Zahnimplantaten auch bei einem unvorhergesehenem Verlauf routiniert vornehmen können.
Darüber hinaus können Zahnärzte oder Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen auch weitere Behandlungen durchführen, die eventuell als Ergänzung zum Zahnimplantat sinnvoll sind. Zudem können die anschließenden regelmäßigen Kontroll- und Prophylaxe-Termine beim selben Zahnarzt oder MKG-Chirurgen, der auch die Implantate eingesetzt hat, durchgeführt werden.
Das Einsetzen von Implantaten geschieht in der Regel unter örtlicher Betäubung und wird ambulant durchgeführt. Benötigt der Patient mehrere Implantate, können diese auch in einer Sitzung eingebracht werden (mehr dazu: All-on-4TM-Methode).
Für die perfekte Planung der Implantation ist zunächst ein ausführliches Beratungsgespräch mit dem behandelnden Arzt angezeigt. In diesem Gespräch kann der Patient über alle Wünsche und auch Bedenken hinsichtlich des festen Zahnersatzes sprechen. Der Zahnarzt klärt den Patienten ausführlich über die verschiedenen Möglichkeiten auf. Anhand des ersten Befundes kann ein ganz persönlicher Behandlungsplan erstellt werden.
Für die optimale Bestimmung der Ausgangssituation des Patienten wird heute in modernen Zahnarztpraxen und MKG-Praxiskliniken ein Repertoire an hochentwickelten technischen Geräten eingesetzt. So kann bspw. der gesamte Kiefer mithilfe eines dreidimensionalen Röntgengerätes gescannt werden. Dieser so genannte Dental-Volumentomograph beinhaltet einen 3D-Aufnahmemodus sowie ein spezielles Navigationssystem, mit welchen sich absolute Sicherheit bei der Planung der einzelnen Behandlungsschritte gewährleisten lässt. Weitere Vorteile liegen klar auf der Hand: Dank des Volumentomographen kann das Verletzungsrisiko von Nervenbahnen im Kieferknochen drastisch reduziert werden, da sich jegliche Strukturen detailliert abbilden lassen. Daneben weist der Volumentomograph eine 90 Prozent geringere Strahlenbelastung auf als herkömmliche Röntgengeräte. Anhand der dreidimensionalen Aufnahmen des Gebisses und Kiefers kann der behandelnde Arzt die exakte Positionierung der Implantate planen und eine Schablone für ein präzises Einsetzen anfertigen.
Nicht nur die Planung, sondern auch die Implantation selbst erfolgt mithilfe der Computernavigation. Der Zahnarzt verschafft sich zunächst mit einem kleinen Schnitt ins Zahnfleisch (minimalinvasiv) Zugang zum Kieferknochen. Im zweiten Schritt bohrt er vorsichtig eine kleine passgenaue Öffnung in den Kiefer, in die nun die Titan- oder Keramikschraube eingesetzt wird. Nach dem Einbringen des Implantats wird die Öffnung im Zahnfleisch über der Schraube mit einigen Stichen verschlossen. Nun beginnt die Einheilungsphase. Dieser Prozess ist in der Regel schmerzfrei.
Abb.: Schematische Darstellung einer Zahnimplantation
1. Zur Seite gelegte Schleimhaut und aufbereitetes Implantatbett | 2. Nach Einbringung des Implantats vernähtes Zahnfleisch | 3. Einsatz des Pfostens in das Implantat | 4. Anbringung der Zahnprothese / des Zahnaersatzes - wird fest im Implantat verschraubt
Ist das Implantat im Oberkiefer platziert, kann die Einheilungsphase 3 bis 6 Monate in Anspruch nehmen. Bei einem Implantat im etwas stabileren Unterkiefer dauert dieser Prozess lediglich 2 bis 4 Monate. Das Implantat verwächst während dieser Zeit vollständig mit dem Kieferknochen und bildet mit ihm eine Einheit (Osseointegration). Bis zum endgültigen Einbringen des Zahnersatzes trägt der Patient eine Zwischenversorgung, die heutzutage ebenfalls festsitzend und ästhetisch äußerst ansprechend ist. Bedenken, dass während der Einheilphase mit einem unzulänglichen Provisorium vorlieb genommen werden muss, sind heute daher völlig unbegründet.
Ist die Einheilung vollständig abgeschlossen, bereitet man das Zahnfleisch auf den künftigen Zahnersatz vor. Es soll ihn wie einen echten Zahn umschließen. Zu diesem Zweck wird das Zahnfleisch erneut geöffnet und das Implantat erhält eine Art kleinen Pfosten, den Zahnfleischformer. Nun wird ein Abdruck genommen, der dem Zahntechniker zur Herstellung des Zahnersatzes dient. Nach etwa 14 Tagen wird dieser “Platzhalter” entfernt und der eigentliche Zahnersatz fest auf dem Implantat verankert. Für den Patienten ist im täglichen Gebrauch kein Unterschied zu echten Zähnen spürbar.
Auch wenn die eingesetzte Zwischenversorgung äußerst stabil ist, sollten Patienten besonders in den ersten Tagen nach dem Eingriff darauf achten, die Region noch nicht zu stark zu beanspruchen und eine weiche Bürste für die Zahnpflege zu verwenden. In den ersten Tagen können Schwellungen und leichte Schmerzen auftreten, die mit Medikamenten und ausreichend Kühlung jedoch gut zu behandeln sind. Eine antiseptische Mundspülung während der ersten Woche nach dem Eingriff hilft, Entzündungen vorzubeugen.
Die Einheilphase selbst dauert, je nachdem, ob das Implantat in Ober- oder Unterkiefer eingebracht wurde, 2 bis 3 Monate. Erst, wenn sich der Kieferknochen vollständig an das Implantat angelagert hat, können die Patienten den eigentlichen Zahnersatz anbringen lassen.
Wie lange man Freude an seinen Zahnimplantaten hat, hängt von einer Vielzahl an Faktoren ab. So spielen u.a. die Ausgangssituation im Mundbereich, die Qualität des Zahnersatzes sowie die anschließende Mundhygiene des Patienten tragende Rollen. Bei einem erfolgreichen Einwachsen der Zahnimplantate sowie regelmäßiger Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt, sind auch nach 10 Jahren bei ca. 90 Prozent der Patienten die Implantate einwandfrei erhalten. Kümmert sich der Patient überdies um eine gründliche Mundhygiene und verfügt über keine chronischen Erkrankungen, so können moderne Zahnimplantate sogar ein Leben lang halten.
Der Begriff “Haltbarkeit” ist im übrigen etwas ungenau und lässt den Schluss zu, dass ein Implantat ein Ablaufdatum besitzt. Dies ist nicht der Fall. Vielmehr geht es um die Verweildauer des Implantats im Kiefer. Wir haben für Sie im Folgenden die wichtigsten Faktoren für die Langlebigkeit von Zahnimplantaten zusammengefasst.
Wesentliche Faktoren für die Langlebigkeit eines Zahnimplantats sind die Knochenmenge und -qualität. Damit ein Implantat richtig einwachsen und seine volle Funktion ausüben kann, ist es wichtig, dass dieses von genügend Knochenmenge umgeben ist. Unsere Knochen bestehen aus einer festen Außenschicht - Kortikalis - und einem etwas weicherem Zentrum. Letzteres trägt aufgrund seiner schwammigen Struktur die Bezeichnung Spongiosa (lat. spongia „Schwamm“). Dieser Teil des Knochengewebes ist maßgeblich für die Einheilung des Implantats (Osseointegration) verantwortlich. Im Prinzip gilt, dass je mehr Kieferknochen vorhanden ist, umso länger und größer das Implantat sein kann, was wiederum die Belastbarkeit erhöht. Dennoch heißt nicht: “größer gleich besser”. Denn ist der Implantat-Durchmesser zu groß, kann es zu einer Verschlechterung der Durchblutung im Kieferknochen kommen und damit zu Knochenabbau.
Einen Unterschied hinsichtlich der Knochendichte gibt es zwischen Ober- und Unterkiefer. In der Regel liegt eine höhere Dichte im menschlichen Unterkiefer als im Oberkiefer vor. Somit hat auch der Ort der Implantation einen Einfluss auf die Langlebigkeit des Implantats.
Sollte vor der Implantation nicht genügend Knochenmasse vorhanden sein - bspw. weil durch fehlende Zähne bereits ein Knochenabbau stattgefunden hat - so wird zunächst ein Knochenaufbau vorgenommen. Daneben gibt es auch spezielle Behandlungskonzepte, die trotz eines bereits begonnenen Knochenabbaus den Einsatz von Zahnimplantaten ermöglicht (bspw. All-on-4TM).
Nicht nur das Implantat selbst, sondern der darauf befestigte Zahnersatz (Brücke oder Krone), hat einen Einfluss auf die Haltbarkeit des Zahnimplantats. So sollte ein fester Zahnersatz gewählt werden, der die Belastung für den Kieferknochen möglichst gering hält. Dies wird u.a. durch eine ausreichende Ersatzwurzelfäche ermöglicht.
Um alle fehlenden Backenzähne einer Seite des Kiefers mit einer Brücke zu ersetzen, sind nach Meinung vieler Experten 3 Implantate notwendig. Sind bei Totalverlust der Zähne Brücken im Ober- und Unterkiefer gewünscht, sollten in der Regel zwischen 6 und 8 Implantate eingesetzt werden. Sind zu wenige Implantate im Kieferknochen eingebracht, kann es zu Überbelastungen kommen, die zu Schäden an den Zahnimplantaten bis hin zu einem Verlust führen können. Neuere Behandlungskonzepte, wie das All-on-4, kommen heute allerdings auch mit nur insgesamt 4 Implantaten aus, um Zähne im Ober- und Unterkiefer zu ersetzen.
Neben der Anzahl und Positionierung des Zahnersatzes, muss dieser auch hygienefähig sein. Das bedeutet, dass der feste Zahnersatz gut mithilfe der täglichen Mundhygienemaßnahmen pflegbar sein soll. Können die neuen Zähne und das umliegende Zahnfleisch nicht richtig gereinigt werden, drohen Entzündungen an den Implantaten (Periimplantitis), was zu einem kompletten Verlust dieser führen kann.
Gerade die regelmäßige und gründliche Mundhygiene ist essenziell für die Langlebigkeit des Zahnimplantats. Mit der richtigen Zahnpflege können Plaque, Zahnstein und bakterielle Beläge beseitigt werden. Nur durch regelmäßig durchgeführte Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt können etwaige Probleme oder Entzündungen frühzeitig erkannt und behoben werden. Finden diese Kontrollen nicht statt, könnten sich andernfalls chronische Entzündungen bilden, die oft lange vom Patienten unbemerkt bleiben. Im schlimmsten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des Implantats kommen. Zwar ist hier in den meisten Fällen ein erneutes Einsetzen eines Implantates möglich, allerdings bedarf es hier wieder einer erneuten Behandlung und Einheilungsphase. Um diesen Stress als Patient zu umgehen, sollte neben der täglichen Mundhygiene zuhause - diese umfasst sowohl das Zähneputzen als auch die Verwendung von Zahnseide - die halbjährlichen Prophylaxe-Untersuchungen sowie quartalsweise professionelle Zahnreinigungen wahrgenommen werden.
Einige (chronische) Erkrankungen können ebenfalls die Haltbarkeit eines Implantats negativ beeinflussen. Dies betrifft vor allem Krankheiten, die den Stoffwechsel oder den Zustand des Knochengewebes beeinflussen. Hierzu zählen u.a. Herz-Kreislauferkrankungen wie Herzinsuffizienz, Bindegewebserkrankungen, Rheuma und Osteoporose. Auch direkte Erkankungen im Mundraum, wie etwa Parodontitis, sind für die Langlebigkeit des Implantats nicht förderlich. Sind derartige Erkrankungen bereits im Vorfeld der Implantation bekannt, so sind diese auf jeden Fall bei der Planung des Behandlungskonzepts zu berücksichtigen. Je nach Ausgangslage bieten sich spezielle Behandlungsmöglichkeiten und Lösungen für den Zahnersatz an.
Neben chronischen Erkrankungen, zählen auch gewisse Gewohnheiten oder Lebensweisen zu einem beeinflussenden Faktor auf die Haltbarkeit des Implantats. Hierzu zählt u.a. Rauchen und die regelmäßige Einnahme bestimmter Medikamente, die den Knochenstoffwechsel stören (bspw. Bisphosphonat bei Osteoporose).
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Quellen:
zahnimplantate-arztsuche.de/zahnimplantate-haltbarkeit-langlebigkeit
implantate.com/wie-lange-halten-implantate
Keine Operation ist völlig frei von Risiken, und so ist auch beim Einsetzen von Zahnimplantaten die Möglichkeit von Komplikationen zu beachten. Zwar können viele Risiken dank ausgereiften Implantatdesigns, erprobter Materialien, technischer Implantatplanung und Erfahrung des Operateurs auf ein Minimum reduziert werden, dennoch bleiben gewisse Komplikationen, die während jeder OP stattfinden können, nicht gänzlich ausgeschlossen. Der behandelnde Arzt wird im Vorfeld der Implantation den Patienten über die bestehenden Risiken aufklären und zusammen mit dem Anästhesisten den Gesundheitszustand überprüfen. So können schon vor der Implantation etwaige Risiken erkannt und gebannt werden.
Allgemeine Operationsrisiken (intraoperative Komplikationen) sind u.a.:
Dank der modernen computergestützten präoperativen Planung können die Lage und Beschaffenheit essenzieller Nervenbahnen genau bestimmt werden. Hier sind vor allem die drei Nervenäste des Nervus trigeminus zu nennen, welche u.a. wichtige Verbindungen zu den Augen beinhalten. Eine Verletzung dieses Bereiches ist heute danke der erwähnten Technik nahezu ausgeschlossen.
Auch Verletzungen benachbarter Zähne sollten bei erfahrenen und qualifizierten Zahnärzten oder MKG-Chirurgen kein Risiko darstellen. Sorgfältige und gewissenhafte Arbeit des Operateurs sind hierbei das A und O.
Gewisse Erkrankungen und damit einhergehende regelmäßige Medikamenteneinnahmen können ebenfalls zu Komplikationen während der Implantation und des darauffolgenden Heilungsprozesses führen. Hierzu zählen bspw. Medikamente, die die Blutgerinnung stören (Aspirin), Cortison, Chemotherapien und Strahlenbehandlung sowie Osteoporose-Medikamente.
Direkt und einige Tage nach der Zahnimplantat OP (postoperative Komplikationen) können Wundheilungsstörungen, Schwellungen, Blutungen, Blutergüsse und Schmerzen entstehen. Finden die geplanten Kontrolluntersuchungen beim behandelnden Arzt statt, können schwerwiegende Komplikationen allerdings vermieden werden. Gegen eventuelle Schwellungen hilft Kühlen der betroffenen Stellen.
Risiken, die mit dem Tragen des Implantats einhergehen, sind zwar bei gründlicher Mundhygiene und Einhaltung regelmäßiger Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt gering, können aber im schlimmsten Fall zu einem Verlust des Zahnimplantats führen. Bei der so genannten Periimplantitis (Implantatentzündung) handelt es sich um eine Entzündung mit Rückgang der Schleimhaut sowie des Knochens im Bereich des Implantats. Tritt eine Periimplantitis bereits kurz nach der Implantation auf, findet die Einheilung in den Knochen oftmals gar nicht erst statt. Entsteht eine Implantatentzündung erst später, bleibt diese oft unbemerkt, da sie anfangs kaum Beschwerden verursacht. Blutungen beim Zähneputzen können allerdings ein erstes Anzeichen hierauf sein. Ist die Erkrankung schon fortgeschritten, verfärbt sich das Zahnfleisch dunkelrot, ist von spontanen Blutungen und sogar Eiter betroffen.
Trotz der bestehenden Risiken, zählen Zahnimplantate zu einem äußerst sicheren und nachhaltigem Zahnersatz, der viele Vorteile - gerade auch gegenüber herkömmlichen Prothesen - mitsichbringt. Patienten, die sich für Zahnimplantate interessieren, sollten sich der Risiken bewusst sein und mit dem behandelnden Arzt über diese sprechen, aber nicht abschrecken lassen.
Die Kosten von Zahnimplantaten hängen von verschiedenen Faktoren ab und können daher nicht pauschal beziffert werden. Dies fängt bei der Ausgangssituation des Patienten an: Eventuell bestehende Erkrankungen im Mundraum, wie bspw. Karies oder eine Parodontitis, müssen im Vorfeld der Implantation behandelt werden. Die Behandlung derartiger Erkrankungen werden allerdings i.d.R. von den Krankenkassen übernommen. Für die Vorbereitung auf ein Implantat muss der Gesundheitszustand der Zähne sowie des Zahnfleischs einwandfrei sein. Zudem muss genügend Knochenmasse vorhanden sein. Ist dies nicht der Fall, findet vor der Implantation ein Knochenaufbau statt.
Weiter spielen die Diagnostik, die Schwierigkeit der Operation, die verwendeten Materialien, , der Implantat-Hersteller, die Anzahl der Implantate, die Anfertigung des Zahnersatzes sowie die eigenen Ansprüche an die Ästhetik eine Rolle bei der Kostenzusammensetzung.
Um einen genauen Überblick über die anfallenden Kosten zu erhalten, stellt der Zahnarzt nach dem Beratungs- und Befundgespräch einen Heil- und Kostenplan auf. Hier muss detailliert aufgeführt sein, welche Kosten für welche Leistungen und Komponenten der Behandlung entstehen. Auch Kosten des im Dentallabor hergestellten Zahnersatzes sind hier enthalten.
Im Folgenden haben wir für Sie die einige durchschnittliche Kosten für Zahnimplantate zusammengestellt. Bitte beachten Sie, dass diese genannten Preise jeweils einen in Deutschland durchschnittlichen Kostenrahmen angeben und keine weiteren Faktoren, wie Festzuschuss, Zahnzusatzversicherungen oder sonstige Erstattungen mit einbeziehen. Die folgenden Preise dienen lediglich als erste Orientierung.
Ein Einzelzahnimplantat im Frontzahnbereich etwa kann zwischen 2.000 EUR bis 3.400 EUR kosten; im Seitenzahnbereich 1.850 EUR bis 2.900 EUR.
Für einen herausnehmbaren Zahnersatz, der auf 2 Implantaten befestigt ist, werden zwischen 4.000 EUR und 4.700 EUR veranschlagt. Wird der Zahnersatz auf 4 Implantaten angebracht, liegen die Kosten bei etwa 7.300 EUR bis 9.600 EUR.
Bei einer festen Implantatbrücke auf 2 Implantaten liegt der Preis zwischen 4.300 EUR und 4.900 EUR.
Bei einem Totalverlust der Zähne können die Kosten ebenfalls stark variieren. Eine festsitzende Versorgung, befestigt auf 6 bis 8 Implantaten, kostet ab ca. 15.000 EUR pro Kiefer. Die so genannte All-on-4TM-Lösung mit 4 Implantaten pro Kiefer kostet ab etwa 13.500 EUR.
Zahnimplantate - Kosten auf einen Blick
ca. 2.000 - 3.400 EUREinzelzahnimplantat im Frontzahnbereich
ca. 1.850 - 2.800 EUREinzelzahnimplantat im Seitenzahnbereich
ca. 4.000 - 4.700 EURHerausnehmbarer Zahnersatz, auf 2 Implantaten befestigt
ca. 7.300 - 9.600 EURHerausnehmbarer Zahnersatz, auf 4 Implantaten befestigt
ca. 4.300 - 4.900 EURFeste Implantatbrücke auf 2 Implantaten
ab 15.000 EUR pro KieferFestsitzende Versorgung, auf 6 - 8 Implantaten befestigt
ca. 13.500 EURAll-on-4-Lösung mit 4 Implantaten pro Kiefer
Grundsätzlich gehören Zahnimplantate nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen, da sie zu reinen Privatleistungen zählen. Die Kosten für Implantat und Zahnersatz werden deshalb nur im Ausnahmefall vollständig von der Kasse übernommen. Abhängig von der individuellen Zahnsituation wird von den gesetzlichen Kassen jedoch ein Festzuschuss gezahlt. Das Zuschusssystem gilt seit 2005 und basiert auf der Zuordnung der Befunde zu einer so genannten Regelversorgung. Durch den Festzuschuss gilt für jeden Zahnersatz der gleiche Zuschuss. Es ist also unerheblich, ob bspw. eine Zahnlücke mit einer Brücke oder einem Implantat versorgt wird.
Die Höhe des Festzuschusses hängt von dem individuellen Befund ab. Der Zahnarzt hat die Wahl zwischen rund 50 Einzelbefunden, für jeden Befund ist ein eigener Festzuschuss ausgewiesen. Im Schnitt deckt der Zuschuss 50 Prozent der durchschnittlichen Kosten in der Regelversorgung ab. Außerdem kann der Versicherte die Höhe des Zuschusses selbst beeinflussen, indem er sein Bonusheft regelmäßig führt. Wenn das Bonusheft fünf Jahre lang lückenlos geführt wurde, wird eine Erhöhung des Festzuschuss um 20 Prozent gewährt. Ist das Bonusheft über zehn Jahre ohne Unterbrechung geführt, steigt der Zuschuss gegenüber dem Grundzuschuss sogar um 30 Prozent. Patienten, die aufgrund ihres Einkommens unter die Härtefallregelung fallen, bekommen den doppelten Festzuschuss.
Wenn ein höherwertiger Zahnersatz gewünscht ist, kann der Patient eine sogenannte „andersartige Versorgung“ wählen. Bei einer Zahnlücke könnte eine Regelversorgung beispielsweise eine Brücke sein. Eine andersartige Leistung ist höherwertig, sie entspricht einem Implantat. Auch bei einer andersartigen Versorgung wird nur der Festzuschuss von der Krankenkasse erstattet, obwohl die Kosten höher sind. Wissen muss man außerdem, dass die Abrechnung der andersartigen Versorgung als Privatleistung erfolgt. Das heißt, der Zahnarzt stellt dem Patienten den vollen Betrag in Rechnung. Erst danach erstattet die Krankenkasse den Festzuschuss auf Antrag.
Die Kosten für ein oder mehrere Zahnimplantate steigen bei schwierigen Fällen bzw. Befunden. Ist etwa ein Knochenaufbau nötig oder ist im Frontzahnbereich eine sehr hochwertige Ausführung gewünscht, steigen die Kosten um ein Mehrfaches. Nur bei Ausnahmeindikationen wie bei schweren Kieferdefekten durch Unfälle, durch eine Krebserkrankung oder durch eine genetische Nichtanlage der Zähne werden die Kosten - sowohl der Implantate als auch des darauf angebrachten Zahnersatzes - in voller Höhe von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Allerdings sind die Grenzen, wann eine Implantatversorgung übernommen wird und wann nicht, fließend und werden stets in einem individuellen Gutachten durch die Krankenkasse bestimmt.
Eine Implantatbehandlung wird nach der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) abgerechnet. Sie ist damit Teil des Leistungskatalogs der privaten Krankenversicherung. Allerdings hängt die Höhe der Kostenerstattung maßgeblich von dem gewählten Tarif ab. Im Prinzip gestaltet jeder Versicherer sein eigenes Erstattungssystem. Als Richtlinie kann gelten, dass Zahnersatz auch als Implantat häufig mit einem Prozentsatz zwischen 50 Prozent und 80 Prozent übernommen wird. Wenn eine Implantatbehandlung ansteht, sollte sich der Patient einen Heil- und Kostenplan von seinem Zahnarzt erstellen lassen und diesen bei seinem Versicherer einreichen. Darauf aufbauend gibt die Krankenversicherung Auskunft zur Höhe der Kostenerstattung.
Unter bestimmten Umständen sind die Kosten für ein Implantat von der Steuer abzusetzen. Aufwendungen für die eigene Gesundheit werden in der Steuererklärung als außergewöhnliche Belastungen angegeben. Sie sind abzugsfähig, sofern sie den so genannten „zumutbaren Betrag“ übersteigen. Die Zumutbarkeit richtet sich nach dem Einkommen und nach der Zahl der Kinder. Der Betrag wird prozentual vom Einkommen berechnet. Sofern die Kosten für das Implantat unter dieser Grenze liegen, greift keine steuerliche Vergünstigung.
Eine Zahnzusatzversicherung ist für Patienten sinnvoll, bei denen voraussichtlich einmal ein Zahnersatz notwendig wird. Das betrifft insbesondere Personen mit Parodontitis oder mit vielen wurzelbehandelten Zähnen. Hier ist damit zu rechnen, dass einzelne Zähne zu einem späteren Zeitpunkt ersetzt werden müssen.
Auch bei vielen Füllungen macht eine Zusatzversicherung Sinn, da im Laufe der Zeit sehr wahrscheinlich ein Zahnersatz in Form von Kronen, Brücken oder Inlays benötigt wird. Das Gleiche gilt für Patienten mit vielen bereits vorhandenen Brücken oder Kronen. Diese halten nicht ewig und müssen mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann ersetzt werden.
Bei einer hervorragenden Zahngesundheit ist es hingegen unwahrscheinlich, dass sich die Zahnzusatzversicherung überhaupt rentiert.
Die Tarife für die Zahnzusatzversicherung setzen sich aus einzelnen Leistungen zusammen, von denen jeweils ein Teil der Behandlungskosten übernommen wird. Zu den möglichen Zusatzleistungen zählen der generelle Zahnersatz (Brücken, Kronen usw.) sowie Implantate. Außerdem kann die Zusatzversicherung ästhetische Maßnahmen beinhalten, beispielsweise hochwertige Inlays, Kunststofffüllungen oder die professionelle Zahnreinigung. Die Zusatzversicherung deckt je nach Tarif einen Festzuschuss oder einen prozentualen Anteil der Kosten ab.
Im Fall von Zahnimplantaten ist ein Tarif mit prozentualem Zuschuss oftmals die bessere Lösung, da der Patient sicher kalkulieren kann. Sieht der gewählte Tarif einen Festzuschuss vor, so orientiert sich dieser meist an der Regelleistung - also an der einfachsten Versorgung. Der gewährte Zuschuss ist in diesem Fall meist so niedrig, dass der Patient einen Großteil der Kosten selber tragen muss. Einige Tarife sehen aber auch einen festen Zuschuss vor, der von Jahr zu Jahr ansteigt. Ein solcher Tarif kann für Zahnimplantate ebenfalls sinnvoll sein.
Die meisten Versicherer sehen vertraglich festgelegte Wartezeiten vor. Während dieser Wartezeiten können die Leistungen nicht in Anspruch genommen werden. Jeder vorhandene oder drohende Schaden, der in dieser Zeit auftritt, ist durch die Zusatzversicherung nicht mehr abgedeckt. Der Patient verliert den Versicherungsanspruch, sobald der Zahnarzt die Behandlungsbedürftigkeit eines oder mehrerer Zähne feststellt.
Hält der Patient diese Wartezeiten nicht ein, kann der Versicherer also die Bezuschussung verweigern. Das gilt sowohl für die laufende Behandlung als auch für spätere Behandlungen, die an den betreffenden Zähnen nötig werden.
Eine Versicherung von bereits festgestellten oder behandelten Schäden ist in der Regel nicht möglich. Beim Abschluss der Zahnzusatzversicherung fordert die Versicherung meist einen aktuellen Zahnbefund an. Die hier gemachten Angaben können durch den Versicherer auch nachträglich überprüft werden, um auszuschließen, dass ein Zahn schon vorher behandlungsbedürftig war. Hat der Patient wissentlich falsche Angaben gemacht, kann der Versicherer sogar rechtliche Schritte wegen Versicherungsbetrug einleiten.
Da für Zahnimplantate in der Regel hohe Kosten anfallen und diese nur teilweise von der Krankenkasse beglichen werden sowie eine Zusatzversicherung nicht die gesamten Kosten abdeckt, muss der Patient für einen oftmals großen Anteil selbst aufkommen.
Wer diese Kosten nicht mit einem Mal begleichen kann, für den kann eine Finanzierung in Frage kommen. Viele Zahnärzte bieten heute in Kooperation mit externen Dienstleistern einfache Ratenzahlungsmöglichkeiten für die angebotenen Leistungen an - so auch für Zahnimplantate. Die Deutschen Zahnärztlichen Rechenzentren bspw. bieten für Patienten Teilzahlungsmöglichkeiten an: dzr.de
In jedem Fall ist es empfehlenswert sich direkt bei seinem Zahnarzt - vor einer möglichen Behandlung und den damit verbundenen Kosten - nach Teilzahlungsmöglichkeiten für Zahnimplantate zu erkundigen.
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Quellen:
implantate.com/was-kosten-zahnimplantate
kzbv.de/festzuschuesse-zum-zahnersatz
Für ein zufriedenstellendes Ergebnis einer Zahnimplantation ist es von besonderer Wichtigkeit, den richtigen Arzt zu finden. Relevante Kriterien dabei sind die Qualifikation des Arztes und die Zahl der bereits durchgeführten Operationen. Auch Vorher-Nachher-Bilder können bei der Entscheidung für eine Zahnimplantation helfen.
Da es uns laut §11 des Heilmittelwerbegesetzes seit dem 1. April 2006 nicht mehr gestattet ist, Vorher-Nachher Bilder zum Thema Zahnimplantation zu präsentieren, wir Sie aber dennoch bestmöglich informieren möchten, können Sie im Folgenden von uns recherchierte und geprüfte Links ansehen. Dort finden Sie zahlreiche Beispiele für Vorher-Nachher-Bilder zu durchgeführten Zahnimplantationen.
Aufgrund von Karies, Parodontitis und anderen Erkrankungen der Zähne sind viele Menschen früher oder später auf Zahnimplantate und -brücken angewiesen. Falls Sie bis jetzt noch davon verschont wurden und auch weiterhin auf Zahnersatz verzichten möchten, können Sie im Folgenden 11 wertvolle Tipps für gesunde Zähne nachlesen:
Ein Zahnimplantat ist im Prinzip eine künstliche Zahnwurzel, auf die der unechte Zahn angebracht wird. Zahnimplantate bestehen aus dem Metall Rein-Titan oder Zirkoniumoxid bzw. Vollkeramik. Bei beiden Stoffen handelt es sich um besonders gut verträgliche Materialien, die ein vollständiges Einheilen in den Kiefer ermöglichen. Die schraubenförmigen Implantate werden im Kiefer verankert. Auf dem Kopfteil des Implantats wird später der Zahnersatz befestigt (mehr zu dem Thema: Aufbau und Materialien von Zahnimplantaten).
Zahnimplantate sind eine schonende, pflegeleichte und langlebige Alternative zu den herkömmlichen Brücken und werden bereits seit den 1980er Jahren erfolgreich eingesetzt. Sie lassen sich in nahezu jeden Kiefer implantieren und sind daher in den meisten Fällen bei Zahnlücken uneingeschränkt zu empfehlen. Bei Zahnlücken von drei und mehr Zähnen, bei denen eine Versorgung mit Brücken nicht möglich sind, können sie sehr gut eingesetzt werden. Lediglich starker Nikotinkonsum, Diabetes, Medikamente gegen Osteoporose und ein unterdrücktes Immunsystem gelten als relative Kontraindikationen, stellen aber bei erfahrenen Implantologen nicht unbedingt ein Ausschlusskriterium für den Einsatz von Zahnimplantaten dar.
Ein Zahnimplantat ist in der Regel aus Titan oder Keramik gefertigt. Hierbei handelt es sich um biokompatible Materialen, die im Körper keine Abstoßungsreaktion verursachen. Es müssen also keine Körperabwehrkräfte reguliert werden und eine vollständige Einheilung in den Knochen zu garantieren. Das Zahnimplantat verwächst sozusagen mit dem Knochen.
Da es sich jedoch um einen künstlichen Zahn handelt, kann es wie bei einem natürlichen Zahn bei mangelnder Mundhygiene zu einer Entzündungsreaktion kommen. Ähnlich einer Parodontitis (“Parodontose”) spricht man hier von einer sogenannten Periimplantitis. Bei einer ausgedehnten Entzündung kann es unter Umständen nötig sein, das Implantat zu entfernen, wenn andere Therapieformen nicht mehr in Frage kommen.
Ja, Zahnimplantate können auch eingesetzt werden, wenn gar keine oder nur noch kaum Zähne vorhanden sind. Diese werden vor der Implantation vollständig entfernt. Eine gute Möglichkeit bietet hier das All-on-4TM-Konzept: Bei diesem werden je Kiefer 4 Implantate gesetzt, auf denen anschließend Brücken angebracht werden.
Der Einsatz von Zahnimplantaten ist in den meisten Fällen möglich. Wenn der Kieferknochen sehr dünn ist, kann es sein, dass vor dem Einsatz von Zahnimplantaten ein Aufbau des Kieferknochens mit Eigenknochen notwendig ist. Bei Erkrankungen, wie Osteoporose oder Diabetes, muss vorher mit dem behandelnden Zahnarzt abgeklärt werden, ob die Implantation in Frage kommt. In den meisten Fällen lassen sich hier geeignete Lösungen finden, um an festsitzenden Zahnersatz zu gelangen.
Wie viele Termine im gesamten Behandlungsverlauf stattfinden, hängt von Art und Umfang des Behandlungskonzeptes ab. Jedoch findet immer zunächst ein Beratungstermin statt. Anschließend findet mindestens ein Termin zur Planung der OP inklusive der Aufnahmen und Vermessungen der Ausgangssituation statt. Das Einbringen der Implantate erfolgt meist in einer Sitzung. Nach etwa einer Woche findet ein Termin zum Fäden ziehen sowie Wundkontrolle statt. Ist die Einheilungsphase abgeschlossen, sind ein bis zwei weitere Termine für die Anfertigung und Einbringung des definitiven Zahnersatzes erforderlich.
Hiernach schließen dann die regelmäßigen - halb- oder jährlich stattfindenden - Kontrolltermine beim Zahnarzt an.
Die Einheilungszeit eines Zahnimplantats beträgt zwei bis drei Monate, je nachdem, ob es sich im Ober- oder im Unterkiefer befindet. Doch schon kurz nach dem Eingriff kann provisorischer Zahnersatz getragen werden und das Implantat vorsichtig belastet werden. Sobald das Implantat fest im Kiefer verankert ist, kann der eigentliche Zahnersatz angebracht werden.
Mit dem definitiven festen Zahnersatz kann ganz normal gekaut, gegessen und zugebissen werden. Wurde das Implantat fachgerecht positioniert, wurden hochwertige Materialien verwendet und achtet der Patient auf seine Mundhygiene, so können die festen dritten Zähne genauso wie die echten belastet werden.
Als Risiken einer Zahnimplantation sind insbesondere Wundheilungsstörungen und Unverträglichkeitsreaktionen auf das Betäubungsmittel zu erwähnen. Schwellungen und Schmerzen können nach dem Einsetzen des Implantats auftreten, sind jedoch gut behandelbar. Je besser ausgebildet und je erfahrener ein Mund-Kiefer-Gesichtschirurg im Umgang mit Zahnimplantaten ist, desto geringer ist auch das Risiko (Mehr zu dem Thema: Risiken von Zahnimplantaten).
Die Kosten für eine Zahnimplantation sind je nach Arzt, Art der Implantate und Umfang der Behandlung sehr unterschiedlich. Auch der von den Krankenkassen übernommene Anteil kann je nach Vertrag variieren. Mehr zu den Kosten erfahren sie hier: Zahnimplantate Kosten
In Zusammenarbeit mit dem Münchner Zahnarzt Dr. Martin Desmyttère haben wir ein Interview mit dem ehemaligen Angstpatienten Udo Wagner geführt. Herr Udo Wagner hat sich seine alten Brücken entfernen und einen Knochenaufbau vornehmen lassen. Danach hat er neue Zahnimplantate erhalten.
Lesen Sie in seinem Erfahrungsbericht, wie er die Behandlung empfunden hat:
Zahnimplantate Erfahrungsbericht
Um an feste dritte Zähne zu gelangen, bedarf es heute nicht mehr zwingend einer langwierigen Behandlung mit vielen einzelnen Sitzungen. Das All-on-4TM-Konzept verspricht eine Versorgung mit festem und sofort belastbarem Zahnersatz an nur einem Tag. Dies wird durch vier speziell pro Kiefer eingesetzter Implantate ermöglicht. Wie genau die Behandlung abläuft und welche Vorteile sich durch sie ergeben, haben wir im Folgenden für Sie zusammengefasst.
Beim so genannten All-on-4TM-Konzept kann ein komplett zahnloser Kiefer mit nur vier Implantaten und einer festen Brücke versorgt werden. Die Methode kann sowohl im Ober- als auch Unterkiefer angewendet werden. Je Kiefer werden vier Implantate gesetzt. Aufgrund ihrer speziellen Positionierung finden die Implantate möglichst viel Halt im Kieferknochen und sind somit auch für Patienten mit weniger Knochensubstanz eine geeignete Lösung.
Das All-on-4TM-Konzept weist einige Vorteile auf. So bietet es gerade Angstpatienten und Personen, die beruflich stark eingespannt sind, eine relativ komfortable und schnelle Möglichkeit festen Zahnersatz zu erhalten. Der festsitzende Zahnersatz kann direkt am Tag des operativen Eingriffs eingesetzt werden. Der zunächst eingesetzte provisorische Zahnersatz ist in der Regel sofort belastbar. Es finden daher keine Einschränkungen für den Patienten im Anschluss der OP statt - Im Gegenteil: Viele Patienten haben vor der Behandlung fast gar keine Zähne mehr oder diese befinden sich in einem sehr schlechten Zustand. Wird der Patient direkt nach der OP mit einem ästhetisch ansprechenden, fest sitzenden Ersatz versorgt, steigert das die Lebensqualität und das Selbstbewusstsein schlagartig. Auch Patienten, die bereits von Knochenabbau betroffen sind, können mit der All-on-4TM-Technik versorgt werden. Ein vorheriger Knochenaufbau ist somit häufig nicht mehr nötig. Das Verfahren ist zudem relativ kostengünstig.
Auch wenn sich der feste Zahnersatz innerhalb einer einzigen Sitzung einbringen lässt, sind auch beim All-on-4TM-Konzept mehrere Termine beim Zahnarzt oder MKG-Chirurgen notwendig. Dennoch bietet das Konzept gerade für Patienten mit Zahnarztangst oder wenig Zeit eine zeitsparende sowie entlastende Möglichkeit zu dritten festen Zähnen zu gelangen.
Im Folgenden ist der Ablauf der All-on-4TM OP schematisch grafisch dargestellt:
Ja - In der Regel verlässt der Patient die Praxis noch am Tag der OP mit einem festsitzenden Zahnersatz, den er sofort belasten kann.
Wie bei jeder Versorgung mit Implantaten, erfordert auch die All-on-4TM-Methode regelmäßige Kontrolltermine beim Zahnarzt oder MKG-Chirurgen. Darüber hinaus sind auch hier eine gründliche Mundhygiene sowie Pflege des Zahnersatzes essenziell für die Langlebigkeit der Implantate sowie Gesundheit des Patienten.
Nach bisherigem Erfahrungsstand ist die All-on-4TM-Methode für nahezu jeden Patienten geeignet. Im Gegensatz zu herkömmlichen Implantaten ist für All-on-4TM auch bei bereits eingesetztem Knochenabbau in vielen Fällen kein vorausgehender Knochenaufbau mehr notwendig. Dies wird durch die spezielle Positionierung der Implantate ermöglicht.
In jedem Fall wird der behandelnde Zahnarzt oder Kieferchirurg aber mit dem Patienten seine individuelle Ausgangssituation besprechen und feststellen, ob dieser für das All-on-4TM-Konzept geeignet ist. Sollte dies nicht der Fall sein, werden alternative Lösungen angestrebt, die den Patienten dennoch mit qualitativ hochwertigem Zahnersatz versorgen.
Damit ein Implantat stabil verankert werden kann, muss der Kieferknochen eine entsprechende Qualität aufweisen. Ist das Volumen des Knochens zu gering, besteht die Gefahr, dass das Implantat herausbricht oder dem Kaudruck nicht standhält. Als Faustregel gilt eine Stärke von 2 Millimetern Knochenschicht, die ein Implantat umgeben sollte, damit es sicher sitzt.
Bevor die Entscheidung für ein Zahnimplantat getroffen wird, befindet sich an der relevanten Stelle in der Regel bereits seit einiger Zeit eine Zahnlücke. Der Kieferknochen bildet sich nach und nach zurück. Je mehr Zähne fehlen, desto umfangreicher fällt die Rückbildung aus. Auch Entzündungen, Erkrankungen oder Zähneknirschen können ursächlich für den Knochenabbau sein.
Dennoch ist ein zu geringes Knochenvolumen heute kein Ausschlusskriterium mehr für ein Zahnimplantat. Eine so genannte Augmentation (Knochenaufbau) bereitet den Kieferknochen für ein stabil sitzendes Zahnimplantat vor. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten, die sich am aktuellen Zustand des Kieferknochens orientieren.
Der Kochenaufbau ist mit unterschiedlichen Materialien möglich:
Welches Material im Einzelnen verwendet wird, lässt sich nach einer ausführlichen Untersuchung und Diagnose beim behandelnden Zahnarzt oder Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen feststellen.
Das körpereigene Material gilt als ideale Lösung, da hier körpereigener Knochen zum Einsatz kommt. Das Infektionsrisiko kann praktisch ausgeschlossen werden, und auch das Risiko einer Abstoßung des Transplantats ist nicht gegeben. Das Knochenmaterial wird dabei in der Regel aus der unmittelbaren Nähe des Behandlungsbereiches oder der Weisheitszähne entnommen. Die Zeit zum Einheilen liegt bei durchschnittlich drei bis vier Monaten.
Natürliches Knochenersatzmaterial stammt von Spendertieren, deren Knochen und Bindegewebe in Form eines Granulats verfügbar gemacht wird. Bei der Auswahl der Tierarten liegt der Fokus auf einer möglichst ähnlichen Struktur der Knochen zwischen Mensch und Tier. Dies ist bei Schweinen und Rindern am Meisten gegeben. Die Einheilphase des Materials ist hierbei etwas höher und liegt bei ungefähr vier bis sechs Monaten.
Synthetisches Knochenersatzmaterial (bspw. Bio-Oss) besteht aus einem Granulat, das aus speziellen bioaktiven Gläsern oder aus Kalziumkeramiken gewonnen wird. Die Stabilität dieses Materials ist im Vergleich zu den anderen Materialien geringer. Aus diesem Grund kommen synthetische Materialien nur bei kleineren Defekten des Kiefers zum Einsatz.
Bei der Operation gibt es unterschiedliche Varianten, die wesentlich von der Diagnose des Kieferknochens abhängen. In vielen Fällen kann der Eingriff ambulant unter Lokalanästhesie beziehungsweise einer leichten Sedierung durchgeführt werden. Liegen größere Defekte des Knochens vor, die einen umfangreichen Aufbau erforderlich machen, ist eine Vollnarkose zur Entnahme von Material aus dem Hüftknochen erforderlich.
Im Bereich des Oberkiefers gilt der Sinuslift als eines der häufigsten Verfahren. Der Eingriff ist minimalinvasiv und geschieht ohne äußerlich sichtbare Narben durch die Mundhöhle. Die zwischen der Kieferhöhle und dem Kieferknochen befindliche Schleimhaut wird etwas angehoben. Der so entstehende Hohlraum wird mit dem Ersatzmaterial aufgefüllt. Im weiteren Verlauf wird das Material auf natürliche biochemische Weise abgebaut und durch den Knochen, der an dieser Stelle neu einwächst, ersetzt. Damit kein schnell wachsendes Weichgewebe in den Knochendefekt eindringen kann, wird eine spezielle Membran als Trennschicht eingesetzt. Auf diese Weise kann der eigene Knochen wieder aufgebaut und durchblutet werden.
Sinuslift: Schematische Darstellung des Ablaufs
Im Unterkiefer kommt ein Knochentransplantat zur Anwendung. Hierzu wird in der Regel eigener Knochen aus einem gesunden Teil des Unterkiefers entnommen und im Bereich des Defektes eingebracht. Eine Entnahme des eigenen Knochens ist dabei an verschiedenen Stellen des Kiefers möglich und hinterlässt in der Regel keine von außen sichtbaren Narben. Sind nur geringe Knochendefekte vorhanden, kann für das Auffüllen des entsprechenden Bereiches auch zerkleinerter Knochen eingesetzt werden. Wie auch beim Sinuslift, wird der eingebrachte Knochen mit einer speziellen Membran abgedeckt.
Bei größeren Defekten im Kieferknochen besteht die Möglichkeit einer sogenannten Beckenkammentnahme. Der Eingriff, bei dem ein Knochenstück aus dem Hüftknochen entnommen wird, erfolgt minimalinvasiv in Vollnarkose. Die Einheilphase dauert mehrere Monate. Heute ist eine Knochenentnahme aus der Hüfte allerdings in den meisten Fällen nicht mehr notwendig - dem Patienten bleibt somit der Stress, der mit solch einer Operation verbunden ist, in der Regel erspart.
Bei Vorliegen geringerer Knochendefekte besteht die Möglichkeit, den Aufbau des Knochens und das Einsetzen des Implantats zum gleichen Zeitpunkt vorzunehmen. In dem Fall wird unmittelbar vor dem Einsetzen des Implantats lediglich die betroffene Stelle mit Knochenersatzmaterial aufgefüllt und mit einer Membran aus Kollagen abgedeckt. Die Membran wird auf natürliche Weise im weiteren Verlauf vom Körper abgebaut.
Bei umfangreicheren Defekten am Kieferknochen, die eine größere Menge an Knochenersatzmaterial erfordern, muss das Material zunächst einheilen. Die dafür benötigte Zeit richtet sich nach der Art des Materials und der Größe des Defektes und liegt entsprechend bei sechs bis neun Monaten. Es ist wichtig, die benötigte Einheilzeit nicht zu verkürzen, um ein schnelleres Ergebnis zu erzielen. In dem Fall besteht die Gefahr eines Infekts, der zu einem weiteren Knochenverlust führen kann.
Unter einer Periimplantitis wird eine Implantatentzündung verstanden. Sie gehört zu den schwersten Komplikationen der Zahnimplantologie. Dabei entzündet sich das Gewebe, das an das Implantat angrenzt (periimplantär = das Implantat umfassend).
Beschränkt sich die Periimplantitis ausschließlich auf das Zahnfleisch, muss der Erhalt des Implantats jedoch nicht gefährdet sein. Anders sieht es aus, wenn die Entzündung zum Abbau des Knochens führt. In diesem Fall besteht für das Implantat ein umfassendes Problem.
Ist lediglich das Zahnfleisch betroffen, ist genau genommen von einer periimplantären Gingivitis zu sprechen (Gingiva = Zahnfleisch). Ist außerdem das Knochengewebe betroffen und es findet ein Knochenabbau statt, handelt es sich um eine Ostitis (= Knochenentzündung).
Verursacht wird eine Periimplantitis durch eine gemischte Mikroflora, an der unterschiedliche Bakterienarten beteiligt sind. Die schädlichen Bakterien heften sich an der Oberfläche des Zahnimplantats an. Außerdem lösen sie eine Entzündung des Gewebes aus.
Für Bakterien stellt die menschliche Mundhöhle einen idealen Sammelplatz dar. Erkrankungen wie eine Periimplantitis rufen aber nur wenige Arten hervor. Zu diesen gehören u.a.:
Ein häufiger Grund für das Entstehen einer Periimplantitis ist ein Überschießen des menschlichen Immunsystems. So tötet es nicht nur die schädlichen Bakterien ab, sondern zerstört zusätzlich das körpereigene Gewebe mit. Bei diesem Vorgang findet das Aktivieren von spezifischen Abbauenzymen statt. Diese Enzyme werden im Falle einer Immunreaktion freigesetzt. Das Ausmaß ist dabei individuell unterschiedlich. Allerdings kommt es nicht automatisch bei jedem Implantat-Patienten durch das Anheften der genannten Keime zu einer Periimplantitis.
Das Vorliegen von speziellen Risikofaktoren kann das Auftreten einer Periimplantitis begünstigen. Dazu gehört vor allem der Genuss von Zigaretten, der die Gefahr eines Implantatverlustes zwei bis vier Mal erhöht.
Aber auch biologisch-anatomische Faktoren spielen eine Rolle. Erfolgt das Anbringen des Implantats in einen überaus schmalen Knochen, verfügt dieser nur noch über wenig Platz, was wiederum die Knochenernährung in Mitleidenschaft zieht.
Als weitere Gefahrenquellen für eine Periimplantitis gelten chirurgisch-implantologische Faktoren wie ein zu tiefes Einsetzen des Implantats in den Knochen, ein nicht hygienefähiger Zahnersatz sowie eine unzureichende Mundhygiene.
Ebenso können umfangreiche Knochenaufbaumaßnahmen oder Immunschwäche aufgrund der Einnahme von immunsuppressiven Arzneimitteln, Bestrahlungen oder Vorerkrankungen das Risiko für eine Periimplantitis erhöhen.
Bemerkbar macht sich eine Periimplantitis meist erst spät, da sie anfangs keine Beschwerden verursacht. Anzeichen können allerdings dunkle Verfärbungen und Rötungen des Zahnfleischs sein, das zudem geschwollen ist und bei Berührung schmerzt oder blutet. Spontan kann es zu einer Entleerung von Eiter und Sekreten kommen. Schreitet der Knochenabbau voran, liegen die Implantatwindungen frei und werden sichtbar.
Anzeichen einer Periimplantitis auf einen Blick:
In den meisten Fällen lässt sich eine Periimplantitis durch den Zahnarzt oder Kieferchirurgen leicht feststellen. Dies geschieht zunächst anhand der typischen Entzündungsanzeichen wie Schwellungen, Rötungen und Berührungsschmerzen des Zahnfleisches. Überprüft der Zahnarzt das entzündete Zahnfleisch mit einem Luftpuster, führt dies oftmals zu einer Blutung.
Von einer konventionellen Zahnfleischentzündung (Gingivitis) kann die Periimplantitis jedoch optisch nur schwer unterschieden werden. Aus diesem Grund fertigt man eine Röntgenaufnahme an, durch die der Zahnarzt das Ausmaß des Knochenabbaus ermitteln kann. Darüber hinaus lassen sich angrenzende gefährdete Strukturen in Implantatnähe diagnostizieren.
Laboruntersuchungen können bei einer vorliegenden Periimplantitis ebenfalls stattfinden. Jedoch dienen diese nicht zur Diagnose der Erkrankung. Allerdings können Laborwerte bei der Ursachenfindung der Entzündung sowie zur Optimierung potenzieller Behandlungsmaßnahmen hilfreich sein.
Der Erfolg der Periimplantitis-Therapie richtet sich nach einer frühzeitigen Diagnose. So läuft das Verhindern der Knochenzerstörung deutlich erfolgreicher ab, als ein Aufbau des Knochens nach dessen Zerstörung.
Den ersten wichtigen Schritt der Behandlung markiert das Beseitigen der Bakterien. Zu diesem Zweck wird die Oberfläche des Implantats konsequent gereinigt, was mit speziellen Kelchen, Bürsten und Handinstrumenten erfolgt. Ebenso wichtig ist das gründliche Desinfizieren der Implantatoberfläche, wodurch die verbliebenen Keime abgetötet werden. Dies kann durch die Anwendung von Spüllösungen, Chips oder Lacken stattfinden. Eine andere Möglichkeit bietet der Einsatz von Lasern (u.a. auch die Photodynamische Therapie PDT). Gelegentlich werden auch Antibiotika lokal verabreicht, wobei deren Wirkung bei oraler Einnahme nur sehr gering bis gar nicht vorhanden ist.
Eine weitere wichtige Behandlungsoption ist das Wiederaufbauen des Knochens, der durch die Periimplantitis verloren gegangen ist. Der Aufbau erfolgt mithilfe von Knochenersatzmaterial und falls erforderlich mit einer Membranabdeckung. Dieses Vorgehen ist jedoch nur von Erfolg gekrönt, wenn das Implantat vollständig gereinigt wurde und keine Bakterien auf seiner Oberfläche mehr vorhanden sind.
Nimmt die Therapie der Periimplantitis keinen positiven Verlauf, muss als letzte mögliche Maßnahme das Implantat entfernt werden.
Dr. med. Michael Liokumowitsch
Zahnimplantate in Berlin / Implantologie
Knesebeckstr. 35 - 37
10623 Berlin
Dr. med. Alexander Moegelin
Zahnimplantate in Berlin / Implantologie
Knesebeckstr. 35 - 37
10623 Berlin
Dr. med. dent. Martin Desmyttère MSc, MSc
Zahnimplantate München / Implantologie
Theatinerstraße 46
80333 München
Dr. med. dent. Christine Wagner
Zahnärztin und Oralchirurgin in Böblingen
Schafgasse 3
71032 Böblingen
Dr. med. dent. Rasco Brietze, MSc., MSc., MSc.
Zahnarzt in Zürich & Ebmatingen
Seidengasse 15
8001 Zürich
Dr. med. dent. Rasco Brietze, MSc., MSc., MSc.
Zahnarzt in Zürich & Ebmatingen
Zürichstrasse 116
8123 Ebmatingen
die diese Behandlung anbieten:
Dr. med. Michael Liokumowitsch
Dr. med. Alexander Moegelin
Dr. med. dent. Martin Desmyttère MSc, MSc
Dr. med. Sven Dannemann
Dr. med. dent. A. Koravi
Dr. med. dent. Christine Wagner
Dr. med. dent. Hubertus Klaus
Dr. med. dent. Stephanie Rogobete
Dr. med. dent. Isabella Weissl-Wunsch
med. dent. MSc. Ilyas Gabriel
Dr. med. dent. Rasco Brietze, MSc., MSc., MSc.
Dr. med. dent. Philo Strubel
Dr. med. dent. Saina Zimmermann, MSc
Dr. med. dent. Sam Demmer
Dr. med. dent. Theodor Bold M.Sc.
Med. dent. Ellen Pick
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