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21Mär

Neue Technik ermöglicht Kariesbehandlung ohne Bohren

Schon beim Geräusch des Bohrers bekommen es viele mit der Angst zu tun. Doch mit der Zahnarztangst soll jetzt Schluss sein. Eine neue, schonende, stress- und schmerzfreie Methode zur Behandlung von Karies im Frühstadium lässt den Zahnarztbesuch für viele Patienten in Zukunft deutlich angenehmer erscheinen. Während in der herkömmlichen Zahnbehandlung in der Regel der Bohrer zum Einsatz kam, und dabei oftmals auch gesunde Zahnsubstanz verloren geht, entwickelten Forscher der Charité Berlin und der Universitätsklinik Kiel in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Dentalunternehmen DMG im Jahr 2009 den Infiltrant Icon, einen flüssigen Kunststoff, mit dem Karies frühzeitig gestoppt werden kann. Die Prozedur geht dabei  ohne schmerzhaftes Bohren und nahezu ohne Verlust von gesunder Zahnsubstanz von statten. Bei der so genannten Kariesinfiltration wird zuerst mit einem reinigenden, säurehaltigen Gel die oberste Mineralschicht des von Karies befallenen Zahns entfernt und mit Alkohol getrocknet. Anschließend wird die Icon-Substanz auf die kariöse Stelle aufgetragen. Auch die besonders von Karies bedrohten und nur schwer zugänglichen Zahnzwischenräume können behandelt werden. Nach dem Auftragen dringt die Icon-Substanz ähnlich wie Wasser in einen Zuckerwürfel in den erkrankten Zahn ein. Durch die damit geschaffene Diffusionsbarriere wird zum einen verhindert, dass schädliche Säuren weiterhin in den Zahn eindringen können und zum anderen wird so die Struktur des Zahnschmelzes gefestigt, da sich das Füllmaterial zwischen die kristallförmigen Partikel des Schmelzes setzt. Abschließend wird Icon mit einer Tageslichtlampe ausgehärtet. Die Behandlung dauert einmalig circa 20 Minuten. Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung ist es jedoch, dass sich die Karieserkrankung im Anfangsstadium befindet. Warten die betroffenen Patienten zu lange mit einer Behandlung, kann wohlmöglich am Schluss nur noch der gefürchtete Bohrer helfen. Zudem müssen die Kosten für eine Kariesinfiltration vom Patienten selbst getragen werden. Eine Behandlung kostet dabei rund 130 Euro. Für ihre innovative Erfindung wurde die DMG von der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ im Jahr 2009 ausgezeichnet und erhielt gleich im Anschluss im Jahr 2010 den Deutschen Innovationspreis in der Kategorie Mittelständische Unternehmen.

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